9. Schuppen 50/51/52 Marathon Hamburg

29.12.2018

Vorher

489 Tage lagen zwischen meinem letzten Marathon bei Christian Hottas und dem heutigen Tag (über 1 Jahr und 4 Monate). Und warum ist das so besonders?! Nunja, seit ich im Jahr 2017 diverse schöne Marathonläufe im Großraum Hamburg laufen durfte, die der Weltrekordler im Marathon-Sammeln höchst  persönlich veranstaltet hat, ist viel Zeit vergangen, in der ich eben anderen Läufen den Vorzug gegeben habe. Bereut habe ich es nie. Bloß vermisse ich allmählich die kleinen Läufchen mit überschaubaren Teilnehmerzahlen in wahrlich atemberaubenden Umgebungen.
Christian – mit derzeit 2.743 Marathons in den Beinen (Stand: 31.12.2018) – hat unter anderem die Serien „Lost Places Marathons“ und „Hamburg Special Marathons“ ins Leben gerufen und ermöglicht Marathonis somit, ihre Läufe auf sehr außergewöhnlichem Terrain zu absolvieren. Mein letzter Lauf bei Christian war Ende August 2017 an der Soul Kitchen, unweit von der heutigen Laufstätte.
Pünktlich bevor das Jahr 2018 endet und exakt drei Wochen nach dem 5. Rubbenbruchsee Marathon wollte ich einen weiteren langen Lauf abhaken. Es sollte der 10. Marathon und der letzte Lauf in diesem Jahr überhaupt werden. Danach heißt es „Beine hoch“!
In Abstimmung mit meiner besseren Hälfte Sophie entschied ich mich für einen Lauf am Samstagmorgen, während sie ein wenig länger ausschlafen dürfte. In Christians Angebot stand an diesem Tag der 9. Schuppen 50/51/52 Marathon ums Hafenmuseum im Hamburger Hafen. Genau genommen sollte der Lauf auf der Elbinsel Kleiner Grasbrook stattfinden. Für mich also ein neues Fleckchen Hamburg, das ich damit erkunden würde.

 

Am letztmöglich Abend vor Ende der Voranmeldung (09.12.2018) meldete ich mich für die moderate Startgebühr von 10 € an und hatte damit auch eine Finisher-Medaille gesichert. Insgesamt waren 14 Voranmelder gelistet, von denen nur eine Person nicht erschienen ist. Auch die Laufrunde von 1,709 km Länge habe ich in der ausführlichen Ausschreibung studiert und mir bereits ausgemalt, wie es auf den 25 zu laufenden Runden wohl aussehen mag.
Und nach zwei Arbeitstagen zwischen Weihnachten und Silvester war es dann endlich soweit: der Freitagabend vor dem Tag X stand uns bevor. Während Sophie an diesem Abend erst anreiste, kochte ich uns ein leckeres Abendessen. Ausnahmsweise zog die geliebte Pasta den Kürzeren und meine Wahl fiel auf Ofen-Süßkartoffel mit ein wenig Fleisch, Salat und Couscous. Dazu ein Bierchen im Teutolauf-Glas, so muss dat!

Nach dem Essen ging es für uns möglichst früh ins Bett. Am nächsten Morgen weckte mich der Wecker um 07:45 Uhr und um 08:30 Uhr hatte ich bereits fertig gefrühstückt, war angezogen und schließlich bereit, die Wohnung zu verlassen. Sophie wollte mir etwa zum dritten Marathon-Drittel mit dem Auto folgen. Somit nahm ich zunächst die U-Bahn U1 Richtung Hauptbahnhof, wo ich in die S-Bahn S3 Richtung Neugraben umstieg. In Veddel verließ ich den Zug um 09:15 Uhr und hatte von dort aus noch gut 10 Minuten Fußweg bis zum Startgelände vor mir. Zum Glück regnete es aktuell nicht, jedoch hätte es laut Vorhersage jederzeit wieder anfangen können.
Weit und breit waren keine anderen Menschen in dieser Gegend und zu dieser Uhrzeit zu sehen. Bis auf Falko. Den Namensgeber meines 6. Ultramarathons Anfang 2017 erkannte ich einerseits an seiner Werder-Bremen-grünen Jacke, andererseits daran, dass er plötzlich vor mir anhielt und ein Foto knipste. Wer sonst sollte in dieser Gegend zu dieser Zeit Fotos machen, als ein Marathon-Blogger? Ich sprach ihn an, wir begrüßten uns und schlenderten anschließend gemeinsam zum Veranstaltungsgelände. Unsere folgenden Foto-Motive waren im Übrigen meistens dieselben.

Südlich des alten Hafenmuseums angekommen, schienen wir neben einem dritten Läufer die bisher einzigen gewesen zu sein. So blieb noch etwas Zeit, sich die urige Umgebung anzuschauen, sich warmzulaufen und nicht zuletzt das glücklicherweise vorhandene Dixi aufzusuchen. Nebenbei erkundete ich die Strecke und freute mich auf recht viel Abwechslung trotz kurzer Rundenlänge.
In den letzten 5-10 Minuten vor dem Start baute der Veranstalter Christian schnell sein Tischchen mit Verpflegung auf und hatte dennoch Zeit für einen kurzen Plausch mit jedem Teilnehmer, der nun heranströmte. Wie früher war es auch heute angenehm entspannt: kein Stress, kein Druck.
Lediglich die Klamottenfrage war für mich schwierig zu beantworten. Da es keinen allzu starken Wind gab, verzichtete ich auf eine Laufjacke, blieb aber sicherheitshalber bei der Entscheidung, in langer Laufmontur zu starten. Einzelne Sachen auszuziehen und nach einer Runde am Getränketisch zu hinterlassen, war jederzeit möglich. Wenige Minuten vor Christians Einweisung und dem Startsignal war ich fertig eingekleidet und schrieb Sophie noch ein paar schnelle Worte und empfahl ihr, später auch eine Runde spazieren zu gehen. Diese Kulisse sollte auch sie genießen dürfen. Dann packte ich das Handy in meinen Laufgürtel und war endlich bereit.
Nach der Einweisung, in der uns der genaue Streckenverlauf beschrieben wurde, schoss man noch ein Gruppenfoto von uns und entließ uns pünktlich um 10 Uhr auf die Strecke.

Der Lauf

Westlich des sogenannten Schuppens 50 starteten wir auf einer breiten, gesperrten Straße Richtung Norden. Die Strecke führte gleich an allen namensgebenden Schuppen 50, 51 und 52 vorbei, doch während die ersten beiden rechts von uns lagen, war der dritte Schuppen linkerhand. Hierbei handelte es sich um Umschlagsanlagen, die zwischen 1908 und 1912 als eine der größten und modernsten des Hamburger Hafens errichtet wurden. Sie waren jeweils etwa 270 m lang und 48 m tief und boten Lagerfläche für die Ladung zweier Seeschiffe. Nach über 100 Jahren ihres Daseins bietet der Kaischuppen 50A heute noch Raum für eine große Sammlung von Objekten, Transportmitteln, Werkzeugen und Warenproben. Damit entstand das heutige Hafenmuseum.
Als am nördlichsten Punkt der Schuppen 52 passiert war lief ich auf einen orangenen Hydranten zu, der in der Ausschreibung noch als gelber Hydrant beschrieben war und den einzigen Wendepunkt des Rundkurses darstellte. Hinter der dahinter liegenden Hochwasserschutzmauer sah ich zudem die Elbphilharmonie – Wahnsinn! An diesem Punkt galt die Kulisse für mich schon als „atemberaubend“, aber es sollte noch schöner werden.

 

Nach 600 m war der Hydrant erreicht und dieser musste umrundet werden, bevor es nach rechts entlang der Hochwasserschutzmauer zurückging. Nach rund 150 m galt es dann, diese Schutzmauer durch ein offenes Tor zu durchqueren und wasserseitig am Kai weiter Richtung Süden zu laufen. Ich befand mich zu diesem Zeitpunkt schon allein an der Spitze und genoss die Ruhe dieses alten Hansahafens.

Auf dem folgenden Abschnitt lief ich zwischen den alten Kränen, die unmittelbar am Wasser des Hansahafens postiert waren, und den beiden Schuppen 50 und 51. Dabei roch es am Anfang des Schuppens 51 extrem stark nach Gewürzen oder Tee (wie ich nach ein paar weiteren Runden herausstellte, handelte es sich um Pfeffer). Diese 10 bis 20 Meter waren ab sofort meine Lieblingsmeter dieser Strecke. Ich grübelte sogar, ob ich jemals einen so wohlriechenden Marathon(abschnitt) gelaufen bin. Als mir nur die Gerüche von Bratwurst oder Pizzerien einfielen, war ganz klar, dass der Pfeffer gewonnen hat. Einfach nur Hammer!

Ich näherte mich dem 1. Kilometer und war gespannt, ob mein Anfangstempo zu hoch oder genau richtig war. Es piepte … 04:13 min/km … perfekt! Nicht zu schnell und nicht zu langsam, so durfte es gern weiterlaufen.
Doch diese super Kulisse zwischen Containern und Kränen motivierte mich so sehr, dass ich eine leichte Tempoverschärfung verspürte. Nicht dass ich zu überheblich werde. Die Schuppen schützten uns vor bremsendem Wind und auch das flache Streckenprofil erlaubte schnelle Kilometer. Lediglich die zwei knapp 100 m langen Passagen ganz im Norden vor dem Hydranten und ganz im Süden am Ende des Hafens waren mit grobem Kopfsteinpflaster versehen und somit etwas schwieriger zu belaufen.
Als im Süden der Schuppen 50 in einer großen Rechtskurve umrundet war, befand ich mich wieder auf der Start-Ziel-Geraden, die schnurstracks auf eine geschlossene rot-weiße Schranke zuführte. Rechts von dieser Schranke war noch ein ganz schmaler Durchgang, der für mich die Ziellinie einer jeden Runde symbolisierte. Doch es war nicht die einzige geschlossene Schranke auf der Strecke. Bereits etwa bei KM 1,3 gab es eine weitere Schranke, neben der jedoch der Durchgang wesentlich breiter war.

Auf der bereits zweiten Runde zeigte sich das höhere Tempo bei KM 2 (in 04:07 min). So war es völlig in Ordnung, dass mir die Laufuhr kurz vor Ende dieser Runde bei KM 3 schon wieder einen langsameren Wert aufzeigte (in 04:18 min). So sprunghaft wollte ich zwar nicht unterwegs sein, aber wenn es sich nicht vermeiden lies, dass wollte ich mich davon auch nicht verrückt machen lassen.
An diesem Punkt des Rennens erfolgten schon die ersten Überrundungen, denn die derzeit Letztplatzierten wanderten ihre Kilometer ab. Ich war somit mehr als doppelt so schnell unterwegs.

In den folgenden zwei Runden, in denen ich immer wieder kleine Neuigkeiten am Streckenrand entdeckte, pendelte sich meine Geschwindigkeit im recht guten Bereich ein (KM 4 und KM 5 in 04:09 min, KM 6 in 04:10 min). Noch hatte das harte Training der letzten Tagen keine negativen Auswirkungen … noch.
Denn schon die 5. Runde (von 25) machte mir deutlich, wie müde meine Beine schon waren: nach KM 7 in 04:13 min folgte KM 8 in 04:25 min. Und es fühlte sich an, als könne ich das Langsamer-Werden nicht verhindern. Mir war, als ob schon jetzt der Mann mit dem Hammer anklopfte. Schon jetzt?! Auch die folgenden 5 km brachte ich nur mit ganz viel Mühe an meinen angepeilten Schnitt von 04:15 min/km heran (zwischen 04:11 und 04:17 min/km).
Aber zunächst mal genug der Analyse und zurück zu dem eigentlich Wichtigen dieses Laufs: der Kulisse. Denn noch mehr als die Anstrengung in den Beinen beschäftigten mich die alten Kräne und Ruinen aus damaliger Zeit. Es gab ständig etwas Neues zu sehen und nicht selten wendete ich mich nach hinten über die linke oder rechte Schulter, um noch mehr zu entdecken. Das größte Highlight war jedoch weitaus neueren Datums: die Elbphilharmonie, die gefühlt nur einen Steinwurf von uns entfernt auf der anderen Uferseite der Elbe lag.

Positive Ablenkung tat in diesem Moment echt gut und für weitere Unterhaltung sorgten meine 12 Mitläufer, die ich häufig überrundete, da sie es zumeist recht gemütlich angingen. Besonders Falko, der für Marathons um die 4 Stunden bekannt ist, nahm sich heute über 30 Minuten mehr Zeit, um über 100 wunderschöne Fotos zu knipsen. Sein Einverständnis vorausgesetzt, mache ich in diesem Bericht Gebrauch von seinen Fotos. Danke an dieser Stelle.

Ehe ich mich umsah, waren die Beine aus ihrer Müdigkeit herausgelaufen und ich war plötzlich sehr viel lockerer drauf. Das äußerte sich auch in meinen Kilometerzeiten, die mir endlich wieder mehr Mut machten (KM 14 bis 16 in 04:07 min, 04:06 min und 04:04 min). Mittlerweile befand ich mich auf meiner 10. Runde, sodass auch die Halbzeit zum Greifen nah war.
Wettertechnisch nahm der Wind zwar ein wenig zu, aber Ende Dezember hätte es für einen Läufer kaum besser sein können. Ich freute mich auch zunehmend darauf, Sophie gleich wiederzusehen, denn auch für sie ist das Wetter während meiner Läufe von Bedeutung. Je besser das Wetter für die jeweilige Jahreszeit, desto wahrscheinlicher hat sie Spaß beim Zugucken und das ist mir ebenso wichtig. So tauchen ab und zu auch mal Selfies auf der Kamera auf.

Nach KM 17 (in 04:14 min) folgte bis zum Halbmarathon wieder ein Abschnitt, den ich recht flott im Schnitt von 04:05 min/km zurücklegen konnte (zwischen 04:03 und 04:09 min/km). Nach exakt 12,5 Runden hatte ich schließlich eine 01:29:03 Stunden zu Buche stehe, was einem Puffer von knapp 1 min auf meine angestrebte Zielzeit von unter 3 Stunden bedeutete. Jetzt bloß nicht wieder nachlassen!
Die Motivation hielt zum Glück weiter an, denn wenn alles gut verläuft, wäre bei dieser Ausgangslage endlich mal wieder ein negativer Split drin. Das bedeutet, dass die zweite Streckenhälfte schneller als die erste absolviert wird. Ich begab mich direkt an die Arbeit und spulte die nächsten schnellen Runden ab (KM 22 bis 26 in durchschnittlich 04:03 min/km).

Und doch näherte sich nun das schwere letzte Drittel. Meine Gedanken kreisten von nun an um das Energie-Gel, das ich in einer kleinen Hosentasche bei mir trug. Sollte ich es nehmen und wenn ja, wann? Oder spare ich mir dieses für einen wichtigeren Lauf auf? Letztlich überwog der Wunsch nach dem besagten negativen Split, sodass ich nach weiteren vier Kilometern an der Tasche herumhantierte (KM 27 bis 30 in 04:12 min, 04:06 min, 04:15 min und 04:16 min).
Dadurch öffnete sich versehentlich der Laufgürtel, in dem mein Handy steckte. Ausgerechnet auf der Höhe der geschlossenen Schranke zwischen Schuppen 50 und dem Hansahafen. Verärgert versuchte ich, den Gürtel schnellstmöglich wieder um die Hüfte zu schnallen, um mich wieder auf das Laufen konzentrieren zu können. Der vor mir liegende Abschnitt zwischen KM 1,3 und KM 1,6 je Runde hatte es mit seinen großen, schiefen Betonplatten gefolgt von grobem Kopfsteinpflaster nämlich echt in sich. So schön die Umgebung war und so sehr ich manches Mal mit anderem Schnickschnack beschäftigt war, so sehr musste ich bei einigen Streckenpunkten echt aufpassen, um beispielsweise nicht umzuknicken.
Nachdem ich das Energie-Gel endlich verputzt hatte, überlegte ich, ob ich dazu einen Becher Wasser benötigte. Das wiederum ginge damit einher, dass ich hinter der zweiten geschlossenen Schranke rechts anhalten müsste, um am Verpflegungstisch etwas zu trinken und meinen Becher anschließend dazulassen. Wertvolle Sekunden würden verstreichen. Ich weiß, ich bin verrückt, aber ich ließ es bleiben und lief ein weiteres Mal an den Getränken vorbei. Ich hatte schlichtweg noch keinen Durst. Der würde spätestens nach dem Lauf früh genug kommen.

Als ich am südlichen Ende des Rundkurses plötzlich Sophie in meinem roten Auto entdeckte, winkte ich ihr kurz zu, lächelte und wies sie dann in Richtung Parkplatz. Sicher würde sie eine Runde später auf der Strecke sein und schon die ersten Fotos von mir machen, wie ich sie kenne. Auf jeden Fall nahm ich mir vor, ihr deutlich zu machen, sie solle ein wenig am Hansahafen hoch- und runterspazieren.
Nach gut 18 Runden (KM 31 in 04:11 min) rief ich Sophie zu, weiter hinten rieche es nach Gewürzen und sie solle dort unbedingt hingehen. Eine weitere Runde später (KM 32 in 04:15 min und KM 33 in 04:06 min) teilte ich ihr mit, es seien nur noch knapp 10 Kilometer. Auf diese Weise kommunizierte ich jedes Mal nur wenige Sekunden mit ihr, aber es machte Spaß, ihr live zu berichten.

Auf den letzten 10 Kilometern änderten sich die äußeren Bedingungen nicht mehr und so konnte ich den Lauf einigermaßen kontrolliert zu Ende bringen. Mittlerweile war ich recht zuversichtlich, dass ich knapp unter 3 Stunden bleiben müsste, aber ob die 2. Hälfte schneller sein würde, stand noch in den Sternen. Die Zwischenzeiten schwankten leider ganz schön und das obwohl ich durch meine Begleitung top motiviert sein müsste (KM 34 bis 37 in 04:14 min, 04:25 min, 04:06 min und 04:19 min).
Das machte einen Schnitt von 04:16 min/km und genauso zog es sich bis zum Ende durch (KM 38 bis 42 zwischen 04:07 und 04:27 min/km). Nun wurde ich nervös und hatte alles um mich herum ausgeblendet. Auf der letzten halben Runde waren die Kräne und Container egal, die großen Schiffe im Hafen egal, ja sogar der Pfeffer-Geruch war mir plötzlich egal. Hauptsache noch ein letztes Mal Ballern und einen schnellen Schlusssprint hinlegen. Auf den letzten 725 m lief ich eine Geschwindigkeit von 03:38 min/km – das machte vielleicht Spaß!
Und dann war es soweit, dass ich zum 25. und letzten Mal durch den wenige Zentimeter schmalen Durchgang rechts von meiner Zielschranke hindurchlaufen musste. Eine gewagte Pose mit ausgestreckten Armen war heute also nicht drin, vielmehr war Vorsicht geboten. Doch mein Zieleinlauf glückte und nicht nur das: auch der negative Split war im Sack! Juhuuu…!!!

Nachher

Genau genommen sind nach der ersten Hälfte (01:29:03 Std.) nun genau 01:28:21 Std. hinzugekommen. Das nenne ich mal Punktlandung.
Sogleich kam Sophie auf mich zu, umarmte mich und gratulierte mir. Dabei freute sie sich über mein Strahlen im Gesicht, das so schnell nicht weichen wollte. Warum auch? Ich bin glücklich und zufrieden ins Ziel gelaufen, habe mich nicht übermäßig verausgabt und freute mich einfach nur über diese wunderschöne Location, in der ich Laufen durfte. Es war fast schon zu schade, dass es „so schnell“ vorbei war. Gerne wäre ich noch ein wenig geblieben.

 

Noch bevor ich etwas trinken konnte, kam Christian Hottas auf den Start-Ziel-Bereich zu und gratulierte mir ebenfalls. Ohne lang zu zögern wies er Sophie an, mir die Finisher-Medaille zu überreichen, die ich mir ansonsten selbst aus einer Kiste rausgeholt hätte.
Sophie nahm das Angebot an und zeichnete mich vor den Augen einiger Läufer aus. So viel Publikum war ich von Christians Läufen nicht gewohnt, doch heute wollte es der Zufall wohl so.

Dann ging es für die anderen auf die weiteren Runden, während wir zwei noch ein wenig vom Verpflegungstisch Gebrauch machten. Dabei trug ich meine selbst gestoppte Zeit in die Teilnehmerliste ein, wie es bei Christian nun mal meistens üblich ist.
Anschließend ging es auch für uns weiter, denn mein nächstes Etappenziel stand bereits fest: eine heiße Dusche. Diese hatte ich mir redlich verdient. Gegen 14 Uhr kamen wir zu Hause an und Sophie bereitete unterdessen ein zweites Frühstück für uns vor.
Da war er dann endlich: der entspannte späte Samstag, den wir uns mal wieder in Hamburg wünschten!

Zahlen & Fakten

Distanz

 

Gelaufene Zeit (Netto)

 

Gelaufene Zeit (Brutto)

 

Altersklasse

 

AK-Platzierung

 

Platzierung (Männer)

 

Gesamtplatzierung

42,725 km

 

02:57:24 Std.

 

02:57:24 Std.

 

Männl. Hauptklasse (89-98)

 

1. von 1

 

1. von 10 (10 %)

 

1. von 13 (7,7 %)