4. Rhedaer Forst Marathon Rheda-Wiedenbrück

23.01.2021

Vorher

Bis vor Kurzem war mir die Gegend rund um Rheda-Wiedenbrück aus läuferischer Sicht recht unbekannt. Doch als ich letzten Oktober beim 2. Flora Westfalica Marathon gestartet bin, war mir schnell klar, dass ich bald nochmal bei einem von Bernd organisierten Lauf teilnehmen möchte. Er scheint guten Geschmack in Bezug auf die Streckenwahl zu haben und wickelt alles von Anmeldung bis Auswertung schnell und unbürokratisch ab.

So meldete ich mich Ende 2020 schon für die nächsten Läufe in dieser Region an und freute mich beim Rhedaer Forst Marathon auf eine flache und schnelle Strecke sowie hoffentlich gute Wetterbedingungen. Da mein letzter Wettkampf nun schon fünf Wochen zurückliegt, machte ich mir zudem Hoffnung auf eine Zielzeit von unter 2:50 Stunden. Aber dazu später mehr.

Am Freitagabend vor dem Lauf gönnte ich mir über 400 Gramm Pasta mit Pesto und dazu eine Astra Rakete. Also wenn ein Bier mit diesem Namen morgen kein Glück bringt, dann weiß ich auch nicht.

Das Einschlafen fiel mir ungewöhnlich schwer, Bauchschmerzen kamen auf, eine Wärmflasche musste her. Erst nach 1 Uhr nachts konnte ich schlafen und bereits um 6:15 Uhr klingelte der Wecker. Ich durfte gespannt sein, wie sich diese Ausgangslage auf mein heutiges Rennen auswirkt.

Nach einem entspannten Frühstück mit Kaffee machte ich mich bei Temperaturen um den Gefrierpunkt auf den gut 60 km langen Weg nach Rheda-Wiedenbrück. Während der 45-minütigen Autofahrt kam ich allmählich auf Betriebstemperatur und von Müdigkeit war zum Glück nichts mehr zu spüren. Um 8 Uhr kam ich im Moorweg, der heutigen Start-Ziel-Straße, an, in der bereits zahlreiche Autos der Teilnehmer parkten. Schätzungsweiße 10-15 Läufer müssten bereits auf der Strecke sein, mindestens genauso viele würden noch folgen und in den kommenden ein bis zwei Stunden starten.

Aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie bot Bernd eine Rahmenstartzeit an, in der jede/r Teilnehmer/in einzeln oder maximal zu zweit starten durfte. Außerdem gab es weder Startnummern, noch Verpflegung oder andere Annehmlichkeiten, sodass die Kontakte zwischen den Menschen auf ein Minimum reduziert wurden. Die kleine Spende für die Austragung des Laufs durfte man in eine Kiste im Kofferraum von Bernds Auto einwerfen.

Um kurz nach 8 Uhr lief ich mich noch 2 km ein, um auch die letzte Müdigkeit aus den Beinen zu schütteln. Erst dann fühlte ich mich bereit, um von Beginn an ein flottes Tempo einzuschlagen.

An meinem Auto kontrollierte ich noch einmal alles, was ich eventuell während des Laufes brauchen könnte. Auf dem Fahrersitz deponierte ich Wechselklamotten, Wasserflasche und ein Ersatz-Energiegel. Ein weiteres Gel sowie den Autoschlüssel verstaute ich in der kleinen Tasche meiner Laufhose. Und natürlich durften auch Mütze, Handschuhe und Buff-Tuch nicht fehlen, denn die Temperaturen stiegen nur sehr langsam.

Um 8:30 Uhr machte ich mich auf den Weg zur Start-Ziel-Linie, wo Bernd allen Teilnehmern ganz kurz die Strecke erklärte und uns viel Spaß wünschte. Zur Absicherung hatte ich mir den Streckenverlauf auch auf meine GPS-Uhr geladen, sodass sie mich im Zweifel wieder auf den richtigen Kurs navigieren konnte.

Um 8:33 Uhr drückte ich endlich auf den Startknopf und rannte los! Marathon Nr. 87 – ich komme!

 

Der Lauf

Die ersten 300 Meter verliefen über eine gute Asphaltstraße, auf der ich bereits den ersten blauen Pfeil entdeckte. Früh merkte ich also, dass ich mich heute nicht verlaufen konnte. Außerdem sah ich ein paar hundert Meter vor mir vereinzelt Läufer, an deren bunten Laufjacken ich mich orientieren konnte. 

© Irina Meyer
© Irina Meyer

Die folgenden 1,2 km führten geradewegs Richtung Norden und verliefen ausnahmslos durch den namensgebenden Rhedaer Forst. Die Straßenverhältnisse waren hier wesentlich schlechter, denn es war matschig und uneben. Ich würde sicher zwei-drei Runden benötigen, um auf diesem Abschnitt meine Ideallinie zu finden.

Nachdem KM 1 in 3:59 min eingetütet war, machte ich mir Gedanken über mein geplantes Renntempo. Tatsächlich reizte es mich, möglichst lange in diesem Bereich knapp unter 4er-Schnitt zu bleiben, und dann hinten raus zu schauen, ob ich einbreche oder noch eine Schippe drauflegen kann.

So lief ich ambitioniert weiter und erreichte bei KM 1,5 die spitzwinkelige Rechtskurve, von wo aus es wieder stramm Richtung Süden ging. Auf den nächsten 500 Metern, die mich aus dem Wald rausführten, musste eine recht buckelige Asphaltstraße überwunden werden. Kaum ein Schritt konnte „einfach so“ gesetzt werden, sondern musste gut platziert sein. Aber auch das ging gut und ich freute mich auf den kommenden Abschnitt (KM 2 in 3:55 min).

© Irina Meyer
© Irina Meyer

Die nächsten 2,5 km verliefen durchgängig über die Emser Landstraße, die schnurstracks geradeaus ging und perfekt asphaltiert war. Die Windräder, die links der Strecke auf den Felder standen, ließen vermuten, dass wir auf dieser Geraden im Gegenwind laufen mussten, doch erfreulicherweise herrschte heute nur eine leichte Brise. Einen Nachteil auf mein Tempo hatte diese Brise nicht, aber es wurde doch etwas frostig im Gesicht, sodass ich hier mein Buff bis über die Nase zog (KM 3 in 3:59 min).

© Irina Meyer
© Irina Meyer

Nach knapp der Hälfte des 7,05 km langen Rundkurses fragte ich mich erstmals, ob die Strecke nicht zu langweilig für einen Marathon war. Im Vergleich zum innerstädtischen Porta Westfalica Marathon prallen natürlich Welten aufeinander, aber wenn ich z.B. den Ägypten Ultra hinzuziehe, dann ist es hier landschaftlich etwas attraktiver :-)

Ich suchte folglich nach Kleinigkeiten am Streckenrand, die mich ablenken sollten, und wurde tatsächlich fündig. Aufmerksamkeit erregte beispielsweise ein weißes Schild mit der roten Aufschrift „Frische Eier 10 Stk. 2 €“. Dabei fiel mir ein, dass wir zuletzt im Discounter 1,99 € für sechs Bio-Eier gezahlt hatten, was wesentlich teurer ist. Komisch, mit welchen Dingen man sich während des Laufens beschäftigen kann.

© Irina Meyer
© Irina Meyer

Nach KM 4 (in 3:58 min) folgte recht bald eine Rechtskurve in die Straße Sudheide, die wiederum auf den Moorweg traf und uns in ein weiteres, kleines Waldstück führte (KM 5 in 3:53 min). Hier musste ich wieder etwas besser auf meine Schritte achten und vermeiden, über eine Wurzel oder Grasnarbe zu stolpern.

Es folgten mehrere hundert Meter über weichen, zum Teil mit Laub übersäten Waldboden. Zudem waren hier die einzigen spürbaren Höhenmeter des gesamten Kurses zu verzeichnen, was sich aber keineswegs in meiner Geschwindigkeit bemerkbar machte (KM 6 in 3:57 min).

© Irina Meyer
© Irina Meyer

Beim Rauslaufen aus diesem kleinen Wald galt es, links auf die Zielstraße einzubiegen, auf der noch gut 1 km bis zum Rundenende bevorstand. Dabei passierte ich rechterhand einen Hof, der zwei alte Haushaltsgeräte am Straßenrand deponiert hatte. Neben einer Miele Waschmaschine lag ein Edelstahl Feuerkorb, der für 30 € zum Verkauf stand. Insgesamt wirkte das Angebot nicht sehr attraktiv und ich fragte mich, ob sich hierfür jemals ein Käufer finden lässt.

© Irina Meyer
© Irina Meyer

Nachdem meine Uhr zum siebten Mal piepte (KM 7 in 3:55 min), lag nur 50 Meter vor mir die Start-Ziel-Linie, an der sich weitere Läuferinnen und Läufer eingetroffen hatten. Als Bernd auf mich aufmerksam machte, wurde kurzerhand ein Spalier gebildet, durch das ich hindurchlaufen konnte.

Runde 1 von insgesamt 6 beendete ich in einer Zeit von 27:48 min (= 3:57 min/km), womit ich mehr als zufrieden war. Einerseits war ich zuversichtlich, dass es so weiterlaufen würde, denn die Strecke ließ ein solches Tempo definitiv zu. Andererseits hoffte ich, heute nicht dem Mann mit dem Hammer zu begegnen, der gerne mal bei KM 30-35 auf einen zu optimistischen Marathoni wartet.

Meine zweite Runde widmete ich der Suche nach weiteren Besonderheiten, die links und rechts der Straße für positive Ablenkung sorgten. Das Tempo hielt ich dabei weiterhin hoch und hoffte, nach jedem Kilometer eine „3“ vorne zu sehen.

Als der längere Waldabschnitt im Norden des Kurses geschafft war und ich mich auf die lange Gerade Richtung Süden begab, wanderte mein Buff-Tuch wieder über die Nase. Nach zwei-drei Minuten war das Gesicht wieder ausreichend warm und ich zog es wieder runter.

Mit inzwischen 11 km in den Beinen entdeckte ich am rechten Wegesrand ein altes Tandem, dass mit Efeu bewachsen und wohl nicht mehr ganz in Takt war. Davor stand ein braunes Lamm aus Keramik mit einem Strick um den Hals. Mein erster Gedanke war: „Ist das Kunst oder kann das weg?“, doch im zweiten Moment gefiel mir die Deko ganz gut. Mir fiel ein, dass ich schon immer mal einen Tandemausflug mit meiner Freundin Sophie unternehmen wollte. Doch jedes Mal, wenn Zeit dafür gewesen wäre, kam etwas Anderes dazwischen.

© Irina Meyer
© Irina Meyer

Am südlichen, kleineren Waldstück angekommen, standen mir ein paar Überrundungen bevor, die alle problemlos und mit Abstand durchführbar waren. Meistens grüßten wir uns dabei oder motivierten uns kurz mit einem lockeren Spruch.

Am anderen Ende des Waldes angekommen, ging es dann wieder nach links auf den asphaltierten Moorweg, der mich Richtung Start-Ziel-Linie und damit zum Ende meiner zweiten Runde führte. Diese beendete ich mit 27:33 min sogar ein wenig schneller, als die erste (= 3:55 min/km).

Ohne allzu viele Gedanken daran zu vergeuden, ob ich zu schnell war oder nicht, lief ich einfach weiter und abermals über die holperige Waldstraße in den Rhedaer Forst hinein. Mittlerweile lief es sich auch hier sehr gut, denn es war spannender, als die lange Asphaltgerade, die danach folgte. Einerseits forderte mich der Untergrund ein wenig mehr, andererseits machte sich die Natur bemerkbar, indem z.B. einige Male ein Specht zu hören war.

Ich merkte, dass jeder Abschnitt dieses Rundkurses seinen eigenen Charme hatte. So freute ich mich auch jedes Mal, wenn die raue Asphaltstraße nach Verlassen des Waldes in eine brettflache Asphaltstraße überging und ich weniger auf den Boden schauen musste.

© Irina Meyer
© Irina Meyer

Von nun an ging es in großen Schritten auf die Halbmarathonmarke zu, die nur noch eine halbe Runde entfernt war. Sobald ich das Frische-Eier-Schild und das alte Tandem hinter mir gelassen hatte und im Süden wieder über den Feldweg in das kleine Waldstück eintauchte, drückte ich minimal fester aufs Gaspedal. Dieser kurvenreiche 6. Kilometer einer jeden Runde ist der anfälligste für eine Kilometerzeit von über 4 Minuten und da ich vorerst nicht wollte, dass diese Serie reißt, musste ich hier besonders darauf achten.

Kurz bevor ich diesen Wald verließ, piepte meine GPS-Uhr und protokollierte eine 3:55 min für KM 20 – sehr gut! Und an dieser Stelle ging mein Blick jedes Mal kurz nach links, wo sich eine große, schöne Holzhütte befand. Direkt gegenüber dieser Hütte standen zwei Wohnhäuser, sodass davon auszugehen war, dass sie sich im Privatbesitz befand und keine öffentliche Schutzhütte für Wanderer war.

© Irina Meyer
© Irina Meyer

Die dritte Runde beendete ich schließlich in 27:36 min (3:55 min/km) und somit nur 3 Sekunden langsamer, als die vorherige. Das nenne ich mal Konstanz.

Die erste Halbmarathonzeit, auf die ich jetzt zurückblicken konnte, lautete 01:22:57 Std., womit ich mehr als zufrieden war. Sollte es bei diesem Rhythmus bleiben, so durfte ich mit einer Zeit von knapp unter 02:46:00 Std. liebäugeln. Wahnsinn!

Doch zunächst konzentrierte ich mich weiter auf die Umgebung, die Natur und den Himmel, der zwischenzeitig etwas zugezogen war und uns ein paar Minuten Nieselregen beschert hatte, nun aber zunehmend aufklarte. Dass wir im Januar mit Sonnenschein, kaum Wind und angenehmen Temperaturen verwöhnt wurden, konnte man kaum glauben. Heute herrschte Bestzeitwetter.

© Irina Meyer
© Irina Meyer

Während meiner vierten Runde überlegte ich mir eine Strategie für meine erste und einzige Trinkpause bei KM 29. Da ich ungern meine Serie von Kilometerzeiten unter 4 min unterbrechen wollte, plante ich einen sehr schnellen Stopp am Auto mit jeweils kurzen Sprintphasen davor und danach, die die Pause kompensieren sollen. Außerdem nahm ich am Ende dieser vierten Runde mein Energiegel zu mir, das ich von Beginn an in der Hosentasche dabeihatte.

Dieses sollte idealerweise meine Kraftreserven auffüllen und die Oberschenkelmuskulatur mit Kohlenhydraten versorgen, bevor sie anfangen zu krampfen. In der Tat merkte ich den angespannten, flotten Laufstil schon ordentlich in den Beinen, doch das durfte mich nicht wundern.

Nach der kurzen Trinkpause am Auto, die reibungslos funktioniert und meinen Schnitt nicht kaputt gemacht hat (KM 29 in 3:54 min), erwartete mich meine nächste Zwischenzeit: Mit 27:26 min (3:54 min/km) für Runde 4 war dies nun meine bisher schnellste.

Runde 5 startete ich noch recht vorsichtig (3:55 min/km), doch als ich den nördlichen Wald gemeistert hatte, konnten KM 32 bis 34 auf top Asphalt jeweils in 3:51 min abgehakt werden. Ich merkte, dass nun eine entscheidende Phase eintrat, denn gut acht Kilometer vor dem Schluss konnte ich abschätzen, ob ich eine schnellere zweite Hälfte riskieren durfte oder nicht. Heute durfte ich!

Der Mann mit dem Hammer hatte heute seinen freien Tag!

Umso erstaunlicher war es dann, dass ich erst jetzt, wo doch mein Fokus ganz woanders lag, den kleinen Bänischsee links von der Strecke entdeckte. Zwischen dem südlichen Waldstück und unserem Start-Ziel-Punkt lugte das stille Gewässer zwischen ein paar trockenen Sträuchern hindurch. Wie schön, dass ich sogar auf der vorletzten Runde noch etwas Neues erblicken konnte.

© Irina Meyer
© Irina Meyer

Nach 27:09 min (= 3:51 min/km) war die fünfte und bisher schnellste Runde durch den Rhedaer Forst und die umliegende Wiesenlandschaft geschafft. Mega cool! Ohne dass ich irgendwelche Probleme bemerkte, zog ich das Tempo nochmals an und hoffte auf eine allerletzte Rundenzeitverbesserung.

Meine Abschiedsrunde war eingeläutet und so verabschiedete ich mich gedanklich von allen kleinen Höhepunkten, die ich neben der Strecke ausfindig gemacht hatte: die holperige Waldstraße mit seinen kleinen Matschfeldern, die scharfe Rechtskurve auf Laub im äußersten Norden, die holperige Asphaltstraße mit anschließendem Blick auf die Windräder, das Frische-Eier-Schild sowie das alte Tandem, die 1 km lange Crosslaufstrecke im äußersten Süden, das hübsche kleine Holzhaus, der Bänischsee und zu guter Letzt die ausgediente Waschmaschine von Miele.

Dank drei von sieben Kilometern, die ich in unter 3:50 min ballern konnte, lautete meine letzte Rundenzeit 26:47 min, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 3:48 min/km entsprach.

Ich flog wie auf Wolken über den Waldboden und den Asphalt. Es war ein so leichtes Gefühl, wie nur selten zuvor. So manches Mal dachte ich heute: „Was gäbe es für eine Zielzeit, wenn es heute ein gut besetzter Marathon mit viel Konkurrenz gewesen wäre?“

Egal! Bloß nicht ärgern, sondern freuen! Und ich freute mich, denn mit einer Zeit von 02:44:23 Stunden konnte ich heute meinen bisher drittschnellsten Marathon verbuchen. Lediglich bei meinem Sieg in Oldenburg 2015 (02:43:50 Std.) und bei meiner Bestzeit in Essen 2018 (02:42:43 Std.) war ich bisher schneller unterwegs.

 

Nachher

Selbst Minuten nach meinem Finish und dem Stoppen meiner GPS-Uhr konnte ich den Blick nicht vom Display abwenden. 02:44:23 Stunden! Auch die um 1:35 min schnellere zweite Hälfte begeisterte mich.

Sobald ich zurück am Auto war, zückte ich mein Handy aus der Seitentür und schrieb meiner Family eine kurze Nachricht samt Foto meiner Uhr. Die erste Reaktion meiner Eltern folgte prompt, denn sie riefen mich eine Minute später an und ließen sich aus erster Hand alles genau erzählen. Auch waren sie beruhigt, dass es mir gut ging und ich mich nicht zu sehr verausgabt hatte.

Erst als das kurze Telefonat zu Ende war, zog ich mir trockene Sachen an und stapfte zurück zu Bernd, der an seinem Auto stand und weitere Läufer im Ziel empfang. Unter anderem waren der Drittplatzierte Andreas und Viertplatzierte Michael, die beide schon vor mir auf die Strecke gegangen sind, ebenfalls fertig. Ein Jubilar, der sich noch auf dem Weg zu seinem 250. Marathonfinish befand, hatte uns Läufern eine Kiste Radler Alkoholfrei spendiert. Diese Geste erwiderten wir natürlich sehr gern, doch vor Ort bedanken konnte ich mich nicht mehr.

Also hier nochmal: Vielen Dank, Thorsten, und Glückwunsch zur schönen Zahl 250!

Zu viert unterhielten wir uns noch ganz angeregt und achteten stets auf den Mindestabstand, denn als zwei Passanten nach dem Hintergrund dieser Veranstaltung fragten, wurde mir kurzzeitig etwas mulmig. Wer weiß, wie sie tickten und ob sie hinter der nächsten Ecke nicht doch die Polizei verständigten. Doch wir klärten die beiden auf und verabschiedeten uns anschließend ganz freundlich. Alles nochmal gut gegangen.

Als dann auch noch Sophie zum Gratulieren anrief, freute ich mich noch mehr. Gleichzeitig nutzte ich die Chance, ihr mitzuteilen, dass ich etwas später zurückkommen würde. Erst wollte ich das Bierchen entspannt zu Ende trinken.

Nach einer halbstündigen Erholungs- und Gesprächspause setzte ich mich wieder hinters Lenkrad, schaltete die Sitzheizung ein und fuhr entspannt zurück nach Melle, wo nach der heißen Dusche um 13 Uhr ein leckerer Brunch mit herzhaftem Rührei auf mich wartete. Lecker!

Am nächsten Morgen folgte auch schon die offizielle E-Mail von Bernd, in der er sich für unsere Teilnahme bedankte und an der die Ergebnisliste sowie eine digitale Urkunde angehängt waren. Wie anfangs erwähnt, funktioniert die gesamte Abwicklung von Bernds Marathons schön schnell und unkompliziert.

So freue ich mich jetzt schon auf unser Wiedersehen in zwei Wochen, wenn uns Bernd auf einen Trail-Rundkurs nahe der Emsquelle bei Stukenbrock-Senne schicken wird.

Kleine Anmerkung von Bernd (14.02.2021):

 

Wenn du aus dem Wald kommst, gehört das Holzhaus links zum

Waldkindergarten und rechts das lange Gebäude gehört einem Schützenverein.

 

Zahlen & Fakten

Distanz

 

Gelaufene Zeit (Netto)

 

Gelaufene Zeit (Brutto)

 

Altersklasse

 

AK-Platzierung

 

Platzierung (Männer)

 

Gesamtplatzierung

42,3 km

 

02:44:23 Std.

 

02:44:23 Std.

 

M30 (87-91)

 

1. von 2

 

1. von 27 (3,7 %)

 

1. von 32 (3,1 %)