1. Sloopsteene Seerunden Marathon Westerkappeln

05.09.2020

Vorher

Vor drei Wochen fand im Heimatdorf meiner Eltern der von mir organisierte 2. Ägypten Ultramarathon statt. Bei dieser Gelegenheit drückte mir Günter eine Ausschreibung in die Hand, die ich zunächst nur zusammengefaltet und in meine Fahrradtasche gestopft hatte. Günter gehört zu den Organisatoren des berühmt-berüchtigten Piesberg Ultramarathons, hat aber auch schon den kleinen aber feinen Marathon „Rund um das Gut Leye“ in Osnabrück-Atter ausgetragen. Bei beiden Läufen stand ich bereits am Start und so ahnte ich, dass auch seine dritte Veranstaltung in Westerkappeln ein kleiner Geheimtipp werden dürfte.

Wenige Tage später las ich mir die Ausschreibung etwas genauer durch und recherchierte im Internet, worum es sich bei dem Teutoschleifen-Wanderweg „Sloopsteener Seerunde“ handelte. Dieser gut ausgeschilderte Premiumwanderweg startet und endet an den Sloopsteenen, Westfalens größtem Megalithgrab, das gut 4000 Jahre alt sein soll. Der Rundkurs führt auf 6,7 km um den Niedringhaussee sowie fast durchgehend durch Waldgebiet und bringt 49 Höhenmeter mit sich.

Für den Marathon soll es zunächst ein Auftaktstück von 1,2 km Länge entgegen der Laufstrecke bis zu einem Wendepunkt geben, woraufhin wieder im Uhrzeigersinn zurück zum Start-Ziel gelaufen wird. Die 2,4 km vom Anfang und die sechs Runden à 6,7 km ergeben somit eine Gesamtdistanz von 42,6 km.

Am Tag vor dem Lauf entschieden meine Freundin Sophie und ich uns dafür, getrennt voneinander zu schlafen. Mein Ziel war es, möglichst viele Stunden Schlaf mitzunehmen, bevor der Wecker um 5 Uhr klingeln würde.

Am Vorabend kochte ich drei volle Teller Nudeln mit Pesto und gönnte mir ein Erdinger Alkoholfrei. Dazu surfte ich ein wenig im Internet und stieß dabei zufällig auf den 46. Königsforst Marathon, der als einer der wenigen Massenläufe eine behördliche Genehmigung zur diesjährigen Austragung erhalten hat. Nur noch wenige der insgesamt 1.100 Startplätze waren verfügbar und so kontaktierte ich sowohl Sophie, als auch meine Schwester Nicole, um ihnen davon zu berichten.

Um es abzukürzen: Eine halbe Stunde später war ich für den ganzen Marathon und Nicole für den Halbmarathon angemeldet! Beide Läufe sollten bereits am 18.10.2020 östlich von Köln und natürlich unter strengen Hygienevorschriften stattfinden. Wir freuten uns riesig darüber und fiebern seither diesem Geschwistererlebnis in sechs Wochen entgegen.

Nach einer knapp sechsstündigen und sehr guten Nacht bereitete ich mir um kurz nach 5 Uhr ein kleines Frühstück aus altem Brot, Käse, Honig und einem Kaffee zu. Anschließend packte ich meine zwei-drei Jutebeutel, die ich für die folgenden anderthalb Tage brauchte, zusammen und ging zum Auto. Etwa 30 Minuten später erreichte ich den Sloopsteinweg östlich von Westerkappeln, der als Treffpunkt für den heutigen Marathon ausgeschrieben war.

Durch den dichten, dunklen Wald links und rechts von mir erkannte ich kaum, wo der offizielle Parkplatz war. Zudem schien ich um 6:25 Uhr der erste Teilnehmer zu sein. Nur eine Minute später erschien Günter auf seinem Fahrrad und wir begrüßten uns freundlich – natürlich ganz Corona-konform nur mit den Ellenbögen.

Nachdem wir ein wenig gequatscht und Günter die ersten organisatorischen Dinge für den heutigen Tag erledigt hatte, erschienen weitere Teilnehmer, die meist aus näherer Umgebung stammten. Obwohl eine Rahmenstartzeit zwischen 7 und 9 Uhr geboten wurde, entschieden sich die meisten der insgesamt 21 Teilnehmer offensichtlich für einen frühen Start. Das ist gut, denn das belebt die Strecke hoffentlich ein wenig und so haben wir alle nach dem Finish noch viel vom Tag übrig.

Zwei bis drei Male hörte ich den Veranstalter den Streckenverlauf erklären und nachdem ich mich Anfang August am Gut Leye verlaufen hatte, hörte ich heute ganz besonders gut zu. Der Prolog sah vor, dass wir entgegen der heutigen Laufrichtung bis zu einem 1,2 km entfernten Wendepunkt laufen und so mit 2,4 km auf der Uhr in die erste richtige Sloopsteene Seerunde starten.

Da der Wanderweg in beide Richtungen ausgeschildert war, dürfte das eigentlich kein Problem darstellen. Jedoch machte ich mir etwas Sorgen darum, die kleinen Teutoschleifen-Schilder in der morgendlichen Dunkelheit zu übersehen. Vielleicht sollte ich erst dann zu starten, wenn es etwas heller geworden ist?

Während ich noch ein wenig herumspazierte und mich ein paar hundert Meter warmlief, machten sich die ersten Läufer auf den Weg in den Wald. Plötzlich bemerkte ich, wie eine sechsköpfige Gruppe nach hundert Metern nicht nach rechts, sondern fälschlicherweise nach links abbog. Ich sagte Günter Bescheid, um mich zu vergewissern, dass ich mit meiner Vermutung richtiglag. Und ja, unsere Kollegen sind tatsächlich falsch gelaufen! Unsere „Stopp!“-Rufe zeigten Wirkung und nachdem die Strecke erneut erläutert wurde, lief die Gruppe scheinbar in die richtige Richtung … aber nur scheinbar.

Denn nachdem die sechs Teilnehmer im dichten Wald verschwunden waren, tauchten sie nach zehn Minuten am Ende des asphaltierten Sloopsteinwegs wieder auf. Günter konnte es kaum fassen, denn er wusste, dass sie erneut falsch abgebogen sein mussten. Ich hingegen schätzte mich in diesem Moment glücklich, noch nicht losgelaufen zu sein.

Erst als ich mir den Streckenverlauf auf dem offiziellen Wanderschild ein x-tes Mal angeguckt hatte und dadurch wusste, am Anfang mehrmals rechts und links abbiegen zu müssen, traute ich mich allmählich an den Start. Es war bereits kurz nach 7 Uhr und allzu lange wollte ich nicht mehr warten, also trank ich noch einen Schluck Wasser, schloss danach das Auto und ging zum Start-Ziel-Schild.

Dort verabschiedete ich mich vom Veranstalter, drückte an meiner Uhr aufs Knöpfchen und lief los.

 

Der Lauf

Nach 100 Metern bog ich richtigerweise rechts ab und verschwand im dunklen Wald, dessen schmaler Wanderweg von viel Laub und einigen, fiesen Wurzeln übersät war. Ich musste verdammt vorsichtig sein, denn der ganze Spaß konnte schneller vorbei sein, als gedacht. Viele kleine Schlenker waren nötig, um auf dem richtigen Weg zu bleiben, doch nach gut 500 Metern hatte ich es geschafft und es ging über etwas längere und breitere Waldwege weiter Richtung Wendepunkt.

Als ich auf einem zweispurigen Feldweg mit holperigem Rasenstreifen in der Mitte hin- und herwechselte, um meine Ideallinie zu finden, war der Wendepunkt plötzlich erreicht. Nach knapp 1,3 km durfte ich umkehren und hoffentlich bald der sechsköpfigen Truppe entgegenlaufen.

So kam es dann bald auch und als nach dem ersehnten Wendepunkt gefragt wurde, gab ich Entwarnung und teilte ihnen mit, es sei nicht mehr weit.

© Frank Sommerkamp
© Frank Sommerkamp

Meinen ersten etwas anstrengenden Kilometer (in 4:24 min) machte ich mit dem zweiten, flotten Kilometer (in 4:04 min) wieder wett, sodass ich nach knapp 2,6 km und elf Minuten wieder im Start-Ziel-Bereich ankam. Günter teilte ich an diesem Punkt mit, es sei alles glattgegangen und man könne den Prolog gut laufen.

Im Folgenden lagen sechs gleichgroße Runden à 6,7 km um den besagten Niedringhaussee und durch viele, zum Teil leicht hügelige Waldabschnitte vor mir. Ich war richtig gespannt darauf, was mich auf einem sogenannten Premiumwanderweg alles erwarten würde.

© Frank Sommerkamp
© Frank Sommerkamp

Auf dem ersten Abschnitt ging es nach links direkt an den großen Sloopsteenen vorbei und anschließend über eine kurze Waldpassage mit drei kleinen Bodenwellen. Es folgte der erste, ein paar hundert Meter lange Asphaltweg, der als eine Art Zubringer bis zum Waldweg fungierte. Nach dieser Straße bog ich links ab und überquerte erstmals eine Schienentrasse. Ich wusste im ersten Moment nicht, ob diese Schienen heute noch befahren werden und da jegliche Schranke fehlte, bremste ich ganz leicht ab. Sobald ich mir die Umgebung genauer angeschaut hatte, brauchte ich keinen Zug zu erwarten. Und wenn doch, dann würde sich dieser sicher bemerkbar machen.

© Frank Sommerkamp
© Frank Sommerkamp

Nach der Schienenüberquerung passierte ich linker Hand einen großen, etwas schäbigen Bauernhof und konzentrierte mich anschließend auf den ersten nennenswerten Anstieg über eine mehrere hundert Meter lange Gerade. Den Vorteil dieses Anstiegs bemerkte ich im Anschluss, denn es folgte ein wesentlich längeres Gefälle, was eine super Belohnung für die vorherige Strapaze war.

Auf Höhe der Straße „Wersener Holz“ mussten zwei geschlossene Schranken überwunden werden. Doch statt drüber oder drunter zu steigen, konnte zum Glück erst rechts und dann links daran vorbeigelaufen werden.

Anschließend wurde es nochmals etwas abschüssig und das südliche Ufer des Sees war erreicht. Mir stand nun die Umrundung (im Uhrzeigersinn) von drei Vierteln des Sees bevor. Zwar erwarteten mich anfangs noch breite Schotter- und Waldwege, doch es kündigten sich auch deutlich schmalere Pfade an, die mal näher am Ufer und mal weiter weg davon verliefen.

Ich lief unter anderem an zwei Anglern vorbei, die es sich zwischen den Bäumen gemütlich gemacht hatten. In diesem Moment hatte auch ich Lust darauf bekommen, mal wieder ein paar stille Stunden mit meiner Angel zu verbringen; am liebsten mit meinem Vater oder gleich mit meiner ganzen Speedy Family. Warum nicht mal am Niedringhaussee?

Der Höhepunkt der See-Umrundung folgte dann aber zum Ende hin: es musste der knapp 100 Meter lange Sandstrand durchquert werden und es gab keine fest getretene Ideallinie. Kurzzeitig war ich mir nicht sicher, ob ich noch richtig war, doch die vielen kleinen Teutoschleifen-Schilder konnten mich nicht fehlgeleitet haben. Also stapfte ich tapfer durch den tiefen Sand und freute mich, als ich dahinter wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Meine größte Sorge war Sand im Schuh, doch diese trat nach der ersten Runde erfreulicherweise noch nicht ein.

Die letzten 200-300 Meter entlang des Seeufers verliefen zwischen mehreren Bäumen, wobei ich frei wählen konnte, ob ich links oder rechts an ihnen vorbeilief. Die Suche nach der Ideallinie wird hier wohl erst nach drei oder vier Runden beendet sein.

Nach diesem sehr abenteuerlichen Abschnitt musste ich einen kleinen Erdwall überqueren, bevor es über eine recht sandige Piste knapp einen Kilometer lang, leicht ansteigend geradeaus ging. 

Dieses Stück diente in erster Linie der Entspannung, denn es musste nicht auf jeden einzelnen Schritt geachtet werden. Nachdem zuvor viel Konzentration nötig war, konnte ich es jetzt einfach mal laufen lassen.

© Frank Sommerkamp
© Frank Sommerkamp

Nachdem das Naturschutzgebiet „Haler Feld-Vogelpohl“ durchquert war, erreichte ich erneut die asphaltierte Straße „Wersener Holz“, die mich nach wenigen hundert Metern wieder in den Wald hineinführte. Es stand der zweite spürbare Anstieg bevor, der pünktlich mit der zweiten Überquerung der Bahntrasse begann. Auf einer Länge von 600 Metern ging es insgesamt 20 Höhenmeter hinauf. Ein Läufer, der mindestens das Sauerland gewohnt ist, würde dies wohl als „brettflach“ bezeichnen, doch ich spürte bereits, dass es in den letzten beiden Runden ganz schön anstrengend werden dürfte.

Am Ende des leichten Anstiegs war rechter Hand eine Wiese, dank der es auf der Strecke wieder etwas heller wurde. Doch das nächste Eintauchen in den Wald ließ nicht lange auf sich warten und ich gelang zu einem zweispurigen Feldweg, der mich stark an das anfängliche Wendepunktstück erinnerte. Nur hundert Meter weiter entdeckte ich dann auch den aufgesprühten Punkt und den gebogenen Pfeil. Es blieben also noch 1,3 km bis zum Ende der ersten vollständigen Sloopsteener Seerunde – der ersten von insgesamt sechs.

Es folgte noch ein Abschnitt auf besonders weichem Waldboden, bevor es wieder durch den kurvenreichen, schmalen Pfad zurück zum Start-Ziel-Bereich ging. Mit einer Zeit von 26:40 min (= 4:06 min/km) für diese erste Runde konnte ich mehr als zufrieden sein. Vielmehr war ursprünglich ein Tempo von 4:15 min/km geplant, doch da es später sicher schwer werden dürfte, hatte ich gegen ein kleines Zeitpolster nichts einzuwenden.

Während es zunehmend heller wurde, füllte sich auch der Parkplatzstreifen vor den Sloopsteenen mit Autos weiterer Teilnehmer, die etwas später starten wollten. Das konnte ich dem wartenden Günter ansehen, der als zuverlässiger Race-Director womöglich erst loslaufen wollte, wenn all seine Teilnehmer gebrieft und losgelaufen sind. Bei einer Rahmenstartzeit zwischen 7 und 9 Uhr hoffte ich für ihn, dass er nicht noch weitere 1,5 Stunden warten musste.

Beim Vorbeilaufen sprach ich ihm ein Lob für seine gekonnte Streckenwahl aus. Lediglich die 100 Meter über den Sandstrand waren mir nicht geheuer. Als Günter dies hörte, lachte es nur herzhaft.

Ich freute mich auf weitere abwechslungsreiche Runden durch dieses schöne Naturschutzgebiet. Die Strecke erfüllte alle wichtigen Faktoren, um auch zum Ende hin nicht langweilig zu werden. Es gab wechselnde Untergründe, Auf- sowie Abstiege, Wald sowie Wasser und all das gut portioniert. Nichtsdestotrotz würde ich diesem Wanderweg nicht das Prädikat ‚Premium‘ verleihen, denn nachdem Sophie und ich dieses Jahr bereits in Liechtenstein Wandern waren, wissen wir, was als Premium-Wanderweg bezeichnet werden darf. Aber diese Meinung ist natürlich rein subjektiv.

© Frank Sommerkamp
© Frank Sommerkamp

Ehe ich mich versah, waren die nächsten zwei flotten Seerunden eingetütet und diese waren sogar schneller, als die erste. Während ich die zweite nach 26:18 min (= 4:03 min/km) hinter mir hatte, war die dritte mit 26:38 min (= 4:06 min/km) nur geringfügig langsamer.

Der Halbmarathon war nach knapp 01:26 Std. abgehakt, was mich bereits von einer Zielzeit unter 3 Stunden träumen ließ. Für die zweite Hälfte dürfte ich mir theoretisch acht Minuten mehr Zeit lassen.

Mit diesem Gedanken und einem komfortablen Puffer lief es sich scheinbar etwas achtloser, denn nun wurde ich mit jeder weiteren Runde Stück für Stück langsamer. Die Temporeduktion hing aber auch mit zunehmender Ermüdung zusammen, denn die Kombination aus Waldboden, Schotter, Sand und Höhenmetern entwickelte sich zu einer Art Gegner für mich – zu einem Gegner, der mir dennoch Spaß bereitete.

© Frank Sommerkamp
© Frank Sommerkamp

Die Runden 4 bis 6 lagen aber immer noch im Bereich meines ursprünglich geplanten Tempos. Ich hatte also einen perfekten Tag erwischt und freute mich auf einen flotten Marathon, mit dem ich so nicht gerechnet hatte: Runde 4 in 26:57 min (= 4:09 min/km), Runde 5 in 27:23 min (= 4:13 min/km) und Runde 6 in 27:40 (= 4:15 min/km).

Da meine alte GPS-Laufuhr es bekannter Weise im Wald etwas schwer hat, scheint sie nicht jede Kurve genau gemessen zu haben. Dadurch wurde mir am Ende meiner sechsten Seerunde eine Distanz von nur 41,6 km angezeigt. Bis zum vollständigen Marathon fehlten also noch 600 Meter, bis zur ausgeschriebenen Distanz sogar 1000 Meter. Ich entschied mich daher kurzfristig, mindestens die Marathonlänge abzuspulen und lief daher in eine 7. Runde hinein.

Nach 300 Metern machte ich kehrt und schaute am Ende des Rennens auf eine Zielzeit von 2:55:35 Stunden, womit ich absolut zufrieden war! Auch die zweite Hälfte schaffte ich in einer Zeit von unter 1:30 Stunden. Perfekt!

 

Nachher

Im Zielbereich war ich zunächst ganz allein, doch ein paar Läufer, die ich zuvor noch überrundet hatte, trudelten schließlich ein und gratulierten mir. Sie hatten noch ein paar Runden vor sich und so entschied ich mich spontan dazu, mich nach einer kurzen Pause bei jemandem einzuklinken und noch eine ganz lockere Runde mitzulaufen – zum Auslaufen sozusagen.

Während meiner kurzen Pause am Auto trank ich ordentlich Wasser und zog mir ein trockenes Laufshirt an. Außerdem zückte ich das Handy aus dem Handschuhfach und meldet mich bei meinen Liebsten zu Hause, sodass sich niemand Sorgen machen musste.

Anschließend fragte ich Yvonne und Ingo, beides Läufer im auffällig bunten PUM-Shirt, ob ich sie auf ihrer nächsten Runde begleiten dürfte. Sie hatten nichts dagegen einzuwenden und so ergab sich ein sehr entspanntes und gesprächiges Läufchen zu dritt, das für mein Gefühl erstaunlich schnell vorbei war.

© Frank Sommerkamp
© Frank Sommerkamp

Nach 6,6 km in 43:05 min (= 6:31 min/km) verabschiedeten wir uns voneinander und ich begab mich in die kleine Schutzhütte gegenüber der Sloopsteene. Hier erwartete mich eine Überraschung, die Günter bereits vor dem Start angekündigt hatte: das Finisher-Präsent!

Es handelte sich um über 20 faustgroße Steine, die individuell in liebevoller Handarbeit beschriftet worden sind. Mit solch einer Anerkennung hatte ich gar nicht gerechnet, zumal auch wieder ein Erdinger Alkoholfrei und die vorab gedruckte Urkunde Teil des Service-Pakets waren. All das erhielten wir Teilnehmer wahlweise kostenlos oder gegen eine freiwillige Spende für einen guten Zweck. Wahnsinn!

Nachdem ich mir einen Finisher-Stein ausgesucht und meine gelaufene Zeit in die bereitgelegte Liste eingetragen hatte, gönnte ich mir ein kühles Bierchen und ging noch einmal rüber zu den namensgebenden Sloopsteenen. Wen die Historie dieser großen Steine interessiert, dem empfehle ich, die zugehörige Infotafel durchzulesen (siehe Foto).

Gegen 11:30 Uhr machte ich mich endlich auf den Heimweg. Mit insgesamt 48,8 km durch ein sehr schönes Naturschutzgebiet hatte ich mir die Erholung nun endlich verdient.

Im Elternhaus meiner Freundin erwischte ich sogar noch ein zweites Frühstück und einen leckeren Kaffee. Besser hätte es nicht sein können.

Die letzte kleine Überraschung im Zusammenhang mit meinem Marathon erwartete mich in Sophies Zimmer, wo ein langes, persönliches Gedicht und zwei besondere Biere bereitlagen. Das Gedicht handelte von meinem kleinen Jubiläum – denn es war mein bereits 80. Marathon/Ultra – und davon, wie stolz Sophie auf mich ist!

Das ist das wohl schönste Finisher-Geschenk, das ich heute erhalten hatte. 

Zahlen & Fakten

Distanz

 

Gelaufene Zeit (Netto)

 

Gelaufene Zeit (Brutto)

 

Altersklasse

 

AK-Platzierung

 

Platzierung (Männer)

 

Gesamtplatzierung

42,6 km

 

02:55:35 Std.

 

02:55:35 Std.

 

M30 (86-90)

 

1.

 

1. von 12 (8,3 %)

 

1. von 20 (5 %)