28. HAJ Hannover Halbmarathon
08.04.2018
Vorher
Über 1 Jahr und 7 Monate sind seit meinem letzten Halbmarathon-Wettkampf vergangen – puuh! Gründe gibt es wie immer viele, aber ein besonderer Grund ist meine negative Leistungsentwicklung über
diese Distanz: Seit meiner Bestzeit im Oktober 2014 ging es mit den Halbmarathonzeiten stets bergab und so schwand auch der
Spaß an diesem Wettbewerb.
Im April 2016 wagte ich ebenfalls in Hannover einen weiteren Bestzeit-Versuch und scheiterte kläglich. Trotz super Laufbedingungen
wurde ich ab KM 8 auch in diesem Wettbewerb stetig langsamer und kam letztlich in 01:19:19 Stunden ins Ziel. Mit dieser Stadt hatte ich also noch eine Rechnung offen!
Und so kam der 28. HAJ Hannover Halbmarathon im April 2018 mit der diesjährigen Austragung der Deutschen Meisterschaften wie gelegen. Gemeinsam mit meinem Verein – dem Lüneburger SV – wollte ich
wieder eine ordentliche Leistung abliefern und an alte Zeiten anknüpfen. Das Ziel einer neuen Bestzeit ist nach wie vor nicht erreichbar, aber zumindest in den Bereich einer 01:18 Std. sollte es
zumindest gehen.
Während das erste Quartal mit 1.111 Trainingskilometern mein Rekord-Quartal bedeutete, konnte ich bei einem flotten 10-km-Lauf in einem Glashaus (35:25 min) und einem ebenso flotten 6-km-Lauf auf
der Autobahn A33 (21:12 min) nochmal etwas Spritzigkeit tanken. So war ich für den ersten, richtig warmen und sonnigen Tag des Jahres gewappnet und voller Vorfreude bereit zu Ballern.
Das Meisterschaftswochenende läutete ich mit einem entspannten Freitagabend und einem Wellness-Samstag bei meiner Freundin in Laggenbeck ein. Sophie überraschte mich unter anderem mit einem
gesunden Abendessen: neben Cevapcici-Burgern gab es Obst, Gemüse, Salat und Käse. Es klingt zwar nicht nach der optimalsten Läuferverpflegung, aber es handelte sich ja auch erst um den Freitag.
Ich freute mich auf jeden Fall riesig über all die Köstlichkeiten.
Nach dem Ausschlafen am Samstagmorgen folgte ein ganz ungezwungener Tag mit insgesamt vier Sauna-Gängen in der hauseigenen Fasssauna und weiteren gesunden Naschereien. Am Abend folgte dann ganz klassisch ganz viel Pasta, dieses Mal mit Currywurst und Curry-Soße. Dazu als Dessert ein Aperol-Spritz – aber wirklich nur einer!
Nach einer etwas unruhigen Nacht, die sicher auch meiner leichten Nervosität geschuldet war, klingelte mich der Wecker um 06:25 Uhr aus dem Bett. Da mir Sophie schon am Vorabend ein paar Brote
geschmiert und im Kühlschrank bereit gelegt hat, brauchte ich mich nur noch schnell anziehen, kurz über die Zähne putzen und zum Zug losstapfen. Auch meine Laufklamotten hatte ich bereits gestern
vorbereitet, sodass ich es ohne Stress zum Bahnhof schaffte, wo die moderne Westfalenbahn pünktlich um 06:59 Uhr abfuhr.
Noch herrschte die Ruhe vor dem Sturm, der Waggon war menschenleer, doch ab der nächsten Station ‚Osnabrück Altstadt‘ kamen die ersten Läuferinnen und Läufer hinzu. Da ich nach meinem kurzen
Frühstück doch noch ein bisschen Schlaf tanken konnte, merkte ich nicht, wie sich der Zugabteil weiter füllte. Erst zehn Minuten vor Ankunft in Hannover wurde ich richtig wach und sah viele
vorfreudige Läufer um mich herum.
Pünktlich um 08:50 Uhr kamen wir an und da ich noch fast zwei Stunden Zeit hatte, stiefelte ich ganz entspannt vom Hauptbahnhof in Richtung des neuen Rathauses. Kurz bevor ich dort ankam, rief
Sophie mich an und wünschte mir persönlich nochmal viel Spaß und Erfolg. Auch ich wünschte ihr dasselbe und drückte ihr für ihr heutiges Fußballspiel in der Heimat die Daumen.
Als ich endlich den unglaublich großen Nachzielbereich im Uhrzeigersinn umrundet hatte, erreichte ich um 09:15 Uhr die Startnummernausgabe. Eigens für uns Meisterschaftsläufer gab es hier eine
separate Nummernausgabe, vor der die Warteschlange noch recht moderat war.
Anschließend spazierte ich weiter zum neuen Rathaus, an dessen Fuße unser Verein sich ab 09:30 Uhr versammeln wollte. Dort traf ich sehr bald auf alte und neue Gesichter und freute mich auf das Event in dieser illustren Runde. Während wir in Erinnerungen von vor zwei Jahren schwelgten (als Jonathan sich leider verlaufen und einige Kilometer extra gemacht hat), bereiteten wir unsere Lauf-Outfits vor. Dazu gehörte, dass wir zwei Startnummern anbringen mussten: einmal vorne, einmal hinten. So soll es bei Meisterschaftsrennen sein.
Platzhalter Gruppenfoto Lüneburger SV
Zudem gehörte heute Sonnencreme ins Gesicht und auf die Arme. Sehr bald roch es nach Urlaub. Neben der kürzesten Flatter-Hose und dem dünnsten Lauf-Top fiel meine Wahl heute außerdem auf die
Sonnenbrille, die ich bestimmt seit über einem Jahr nicht mehr genutzt habe.
Um kurz vor 10 liefen wir uns ein-zwei Kilometer ein und brachten anschließend unsere Kleiderbeutel zu einem der am weitesten entfernten LKWs. Da die Organisation an die der Vorjahren anknüpfte,
wusste ich, wo zu suchen war. Um 10:15 Uhr und damit eine halbe Stunde vor dem Start lief ich nochmal zum Maschsee, entdeckte dort zwischen dem See und der HDI Arena ein Baustellen-Dixi und
nutzte dieses wohl einzige WC ohne Warteschlange.
Erleichtert joggte ich zurück zum Maschteich hinter’m Rathaus, wo ich nochmal auf Jonathan traf. Bei letzten Dehnübungen einigten wir uns auf ein gemeinsames Tempo von 03:40 min/km und damit auf
ein vorerst gemeinsames Rennen. Was die warmen Bedingungen unseren Körpern abverlangen würden, konnten wir noch nicht absehen, aber vielleicht machte es Mut, wenn wir in den Läufermassen jeweils
einen Orientierungspunkt hatten.
Etwa zehn Minuten vor dem Start gingen wir zum Friedrichswall, wo die Startblöcke bereits gut gefüllt waren. Uns wurde glücklicherweise der vorderste Block zuteil und so zwängten wir uns so gut
es ging nach vorne. Etwa 15 Menschenreihen hinter der Startlinie fanden wir im linken Teil der Menge eine gute Position und trafen dort noch auf Jannik. Auch er zählte zu unserem
Leistungskaliber, wobei er vor zwei Jahren mit 01:16:35 Std. doch deutlich vor mir ins Ziel kam.
Fünf Minuten vor dem Start sprachen die Moderatoren davon, es seien „noch exakt sieben Minuten“. Eine weitere Minute später sollen es „noch fünf Minuten“ gewesen sein, bevor es um 10:45 Uhr
nochmal hieß, es seien „noch genau fünf Minuten“. Das wirkte etwas unprofessionell, zumal die Moderatoren keine unterhaltsamen Inhalte zum Überbrücken der Zeit mehr hatten („Wo sind Eure Hände?“;
„Seid Ihr bereit?“; „Gleich ist es soweit!“).
Mit ein paar Minuten Verspätung erklang dann aber der Countdown. Nachdem wir uns gegenseitig viel Erfolg gewünscht hatten, zählte ich mit: 10, 9, 8, 7, 6, 5, 4 … der rechte Zeigefinger ging zum
Start-Knopf der Laufuhr … 3, 2, 1 … PENG!
Der Lauf
Noch bevor ich die Startlinie überschritten hatte, schaute ich nach links in die große Kamera des NDR in der Hoffnung, im Fernsehen zu sehen zu sein. Meine Family wusste nämlich Bescheid, dass dieser Lauf live übertragen wurde, und schaute vielleicht sogar zu.
Mit 8.500 Startern (Achtung: diesjähriger Rekord mit 10.049 angemeldeten Teilnehmern) ging ich auf die Strecke und überquerte fünf Sekunden nach dem Startschuss die eigentliche Startlinie. Die
Zeitmessmatte piepte ununterbrochen und registrierte sicher auch meine Netto-Laufzeit.
Mit zu vielen Menschen um mich herum rannte ich meinen ersten Metern entgegen. Slalom-Laufen war angesagt, nur sollte bloß nicht zu viel Energie vergeudet werden. Die ersten 40-50 Menschen hatte
ich bereits auf dem ersten Kilometer einkassiert und das, obwohl ich für meine Verhältnisse noch recht verhalten gestartet bin (KM 1 in 03:43 min).
Dann war der Rhythmus aber schnell gefunden und ich orientierte mich stets an Jannik und Jonathan. Gemeinsam überholten wir weitere Läufer, aber wählten immer den unkompliziertesten Weg und
warteten kleine Lücken ab. Als wir am Stadion von Hannover 96 – der HDI Arena – angekommen waren, ging es links ab, bevor es kurz vor KM 2 am Maschsee wieder nach rechts Richtung Süden abging.
Auf einer langen, breiten Straße lief ich meist im Windschatten anderer Läufer dem südlichsten Punkt entgegen und konnte dabei mein Wunschtempo ideal halten (bis KM 4 etwa 03:40 min/km).
Nach dem ersten Verpflegungspunkt, an dem ich mich selbstverständlich bediente, bogen wir links ab und wenige hundert Meter später wieder nach links auf die Hildesheimer Straße. Bis KM 8,5
verlief der Streckenverlauf nun wieder schnurgerade und mit ganz leichtem Rückenwind, sodass wir uns weiter vorarbeiten konnten (KM 5-7 in je 03:37 min).
Natürlich fand das Einsammeln anderer Läufer nicht mehr so häufig und schnell statt, aber wir merkten, dass wir uns am Anfang nicht zu sehr übernommen hatten. Vorbei am Döhrener Turm trugen uns
die Zuschauermassen mit ihren nervigen Trillerpfeifen weiter Richtung Aegidientorplatz, wo der nächste große Hot-Spot mit lauter Musik stattfinden sollte. Zuvor gab es noch diverse private
Partys, die wir Läufer miterleben konnten, so hatten zum Beispiel die Betreiber eines kleinen Fitness-Clubs ihre großen Basslautsprecher auf den Gehweg geschleppt. Vielleicht war das der Grund,
warum ich mein Tempo weiter steigerte (KM 8 in 03:32 min).
Hindurch durch ein großes Werbetor, noch mehr laute Musik und ein Spalier an Cheerleadern näherte ich mich dem Punkt der Strecke, an dem vor zwei Jahren die Luft raus war und ich anfing, überholt
zu werden, statt zu überholen. Heute lief es anders, das merkte ich bereits.
Gemeinsam mit Jonathan überholten wir mittlerweile auch eigene Vereinskollegen, die scheinbar weiter vorne im Startblock gestartet sind. Leider musste sich zwischenzeitig Jannik von uns
verabschieden, indem er das Tempo nicht mehr ganz mitgehen konnte.
Nachdem bei KM 9 (in 03:43 min) eine dunkle Unterführung durchquert wurde, verliefen die folgenden vier Kilometer recht kurvenreich durch die Oststadt Hannovers. Hier gab es unter anderem die
dritte und vierte Verpflegungsstation, an der ich jedes Mal zu Wasser griff, mir nur einen Schluck davon gönnte und den Rest über Arme und Nacken verteilte. Diese Form der Abkühlung tat richtig
gut, wenngleich ich mir beinahe einen feinen Nieselregen lieber gewünscht hätte.
Ob es nun an der Wärme, den Kurven oder dem Anlaufen an die Wasserstation lag, weiß ich nicht, aber die folgenden Kilometerzeiten erschienen mir etwas sprunghaft, und das obwohl es sich weiterhin
sehr gleichmäßig anfühlte (KM 10-13 in 03:36 min, 03:45 min, 03:34 min und 03:48 min). Vielleicht war es aber auch nur ein schwindendes GPS-Signal meiner Laufuhr, was leider nicht selten
vorkommt. Naja, egal, bloß nicht weiter irritieren lassen.
Als ich ab KM 13 merkte, dass nicht nur Jonathan Federn lassen musste, sondern dass ich ebenfalls den Führenden unseres Vereins eingeholt hatte, entschied ich mich für das Powerbar
Apfel-Energie-Gel. Ich zückte das Gel aus meiner rechten Hosentasche, riss die obere Lasche auf und drückte mir den Inhalt in drei Fuhren in den Mund. Lecker ist was anderes, aber Hauptsache es
hilft mir, auf Zack zu bleiben.
Mit KM 14 (in 03:44 min) waren zwei-drittel geschafft – das motiviert. Außerdem war in Vahrenwald-List der nördlichste Punkt der Strecke erreicht, sodass der Streckenverlauf von nun an mit
wenigen Schlenkern zurück zum Ziel führen würde.
Am häufigsten liefen wir über asphaltierte, zweispurige Straßen, die in einigermaßen gutem Zustand waren. Auch die Kurven ließen sich gut nehmen. Die Strecke war definitiv schnell und
bestzeitengeeignet.
Für etwas zusätzliche Abwechslung sorgten die Marathonis, die manches Mal unsere Strecke kreuzten bzw. wir kreuzten deren Strecke. Während wir meistens eine „Abkürzung“ nehmen durften, hatten die
Marathonis an drei Stellen in der Innenstadt eine zusätzliche Schlaufe zu laufen. So hatte ich mehrmals neue Läuferrücken vor mir, die ich allesamt schnellen Schrittes überholen konnte (KM 15 in
03:40 min).
Bei KM 16 (in 03:44 min) erfolgte die zweite Unterführung der Eisenbahnschienen und damit die zweite nennenswerte Stelle, an der ein paar Höhenmeter gesammelt wurden. Nun erreichten wir die
Nordstadt, also den Bereich um die berühmte Leibniz Universität herum (KM 17 in 03:33 min). Hier gab es ein leicht abschüssiges Stück, woraufhin wir nach links durch eine sehr kurze Unterführung
und über 20 Meter Kopfsteinpflaster geleitet wurden. Das ist aus dem Grund erwähnenswert, weil es meines Wissens nach die einzige Passage mit ungemütlichem Straßenbelag war. Respekt für die
Streckenauswahl.
Nach einer erneuten Linkskurve ging es geradewegs auf KM 18 zu (in 03:47 min). Hier war ich an der fünftplatzierten Frau dran, die ich voraussichtlich auch noch überholen würde. Sie war jedoch
wesentlich hartnäckiger, als die Männer zuvor. Bei KM 19 passierten wir die letzte Verpflegungsstelle, die ich diesmal unbeachtet ließ, und durchliefen einen kleinen Schlenker, um auf die exakte
Kilometerzahl zu kommen (KM 19 in 03:44 min).
Kurz vor KM 20 (in 03:39 min) erblickte ich Dennis, den Trainer des Lüneburger SVs, der mir nochmal ordentlich zujubelte: „Du schaffst das!“. Und wie ich das schaffe, bloß in welcher Zeit? So
recht habe ich noch nicht geschaut und wusste kaum, welche Zielzeit in wenigen Augenblicken rausspringen könnte. Als das 20. Kilometerschild passiert war und ich noch knapp einen Kilometer nahezu
gerader Straße vor mir hatte, riskierte ich einen Blick … 01:13:30 Stunden. Wenn nun der letzte Kilometer unter 03:30 min bliebe, wäre das doch tatsächliche eine Zeit von unter 01:17 Stunden –
ein Traum!
Blöderweise fing genau in diesem Moment meine linke Fußsohle an zu brennen. Sie brannte sogar so stark, dass das Adrenalin in mir nicht ausreichte, um den Schmerz zu ignorieren. Dabei wären 03:30
min rein körperlich machbar gewesen. So ein Mist! Es brannte wir Hölle.
Um mich herum herrschte Lärm und Ruhe zugleich. Irgendwie nahm ich die vielen Zuschauer gar nicht mehr so wahr. Es war der Tunnel, in dem ich mich befand, aber leider ein sehr schmerzhafter.
Viele Male blickte ich mit trockenem Mund und laut ächzend auf meine Uhr. Ständig wurde mir eine letzte Kilometerzeit von 03:35 min prognostiziert. Zu langsam für 01:16:59 Std.!
Was nun? Als es nur noch gut 100 Meter waren und ich die fehlenden fünf Sekunden nirgends mehr rauskitzeln konnte, wollte ich den soliden Halbmarathon einfach nur noch genießen. 5 Sekunden hin
oder her. Es war immerhin mein drittschnellster Lauf über diese Distanz (von insgesamt 19) und damit durfte … ja, wollte ich sehr zufrieden sein! Ich warf den Kopf in den Nacken, heftete den
Blick auf die große Digitalanzeige über mir, die eine Bruttozeit von 01:17:10 zeigte, und genoss den letzten Schritt über die Zeitmessmatte. Endlich geschafft!
Danke, Hannover, dass ich die Rechnung wiedergutmachen konnte. Jetzt sind wir quitt!
Nachher
Echt platt und mit pulsierendem, heißem Fuß stapfte ich weiter durch den riesigen Nachzielbereich und visierte dabei die Medaillen an, die einige Mädels den Läufern lächelnd über die Köpfe
hängten. Ein zeremonieller Moment, der zu solch einem Event einfach dazugehört, wie ich finde. Daraufhin wich mein Blick nicht von den Getränkeständen. Insgesamt zwei Wasser-Becher, zwei
Cola-Becher und zwei besonders große Erdinger-Alkoholfrei-Becher zählten zu meinen Errungenschaften.
Dabei lief ich nach wie vor weiter Richtung Ausgang, denn ich war ein wenig unter Zeitdruck. Von nun an blieb mir nur noch eine knappe Stunde, um mich etwas auszuruhen, meinen Kleiderbeutel
abzuholen, mit meinen Vereinskollegen zu schnacken und Dennis wiederzufinden, der leider noch im Besitz meines Handys war. Das konnte ja noch ganz schön spannend werden, wenn man bedenkt, dass
insgesamt über 25.000 Sportler und deutlich mehr Zuschauer in der City Hannovers anwesend waren.
Die ersten ein-zwei bekannten Gesichter kamen mir dann auch bald entgegen. Unter anderem Torsten, der heute den Marathon unter die Füße nehmen wollte. Leider musste er bereits nach einem Drittel
der Strecke gehen und ist somit bei KM 29 ausgestiegen, also ähnlich wie vor gut drei Wochen in Springe. Schade, aber in Anbetracht
seiner bevorstehenden Hochzeit in fünf Tagen sicher die bessere Entscheidung.
Auch Jannik hat sich leider zur Aufgabe des Rennens entscheiden müssen, nachdem er nach etwa der Hälfte gemerkt hatte, dass die Luft raus war. Und auch die nächsten Kollegen, die aus dem
Zielbereich kamen, sahen stark erschöpft und zum Teil enttäuscht aus. Da ich mit dem warmen Wetter (bis zu 22°C und Sonne pur) scheinbar erstaunlich gut zurechtgekommen bin, schätzte ich meine
Leistung noch mehr wert und war endgültig glücklich mit dem bisherigen Tag.
Als dann nach der Abholung meines Kleiderbeutels endlich auch Dennis im Bereich hinter dem Ziel auftauchte und ich mein Handy zurückbekam, verabschiedete ich mich von den Laufkollegen und ging
langsam Richtung Hauptbahnhof. Auf dem Weg machte ich noch spontan Halt im Subway und kaufte mir das Sub des Tages (Chicken Teriyaki), das ich im Zug essen wollte.
Auf dem restlichen etwa 10-minütigen Fußweg telefonierte ich noch kurz mit meinen Eltern und informierte sie über den Verlauf des Rennens. Lustigerweise haben sie mich tatsächlich auch im
Fernsehen erkannt und da sie den Lauf aufgenommen hatten, konnten sie den Moment auch abfotografieren.
Als dann im pünktlich abfahrenden zu Richtung Osnabrück saß, telefonierte ich noch kurz mit meiner Schwester und schrieb meiner Freundin ein paar Textnachrichten. Um kurz vor 15 Uhr überraschte
mich Sophie sogar, indem sie mich in Osnabrück am Bahngleis erwartete. Ich freute mich riesig und wir entschieden uns, den sonnigen Tag mit einem Eis zu krönen.
Um 15:34 Uhr fuhr unser nächster Zug weiter über Bremen zurück nach Hamburg. Da ich das Niedersachsen-Ticket heute Morgen direkt für zwei Personen ausgestellt hatte, durfte Sophie günstig
mitfahren, und so ging unser Plan perfekt auf, dass wir den Sonntagabend noch gemeinsam zu zweit genießen konnten. Ein schöner Abschluss für ein aufregendes und vor allem erfolgreiches
Wochenende.
Zahlen & Fakten
Distanz
Gelaufene Zeit (Netto)
Gelaufene Zeit (Brutto)
Altersklasse
AK-Platzierung
Platzierung (Männer)
Gesamtplatzierung
21,0975 km
01:17:05 Std.
01:17:10 Std.
Männl. Hauptklasse (89-98)
51. von 1.030 (5,0 %)
99. von 5.645 (1,8 %)
103. von 8.500 (1,2 %)