2. Friedensmarathon Augsburg

05.08.2012

Vorgeschichte

Ich war seit Monaten heiß auf einen dritten Marathon im Jahr. Düsseldorf war Geschichte, München ist noch Zukunft und die Auswahl im Sommer ist gering. Da zwischen München und Augsburg nur 42 Minuten mit der Bahn liegen und beide Marathons 10 Wochen trennen, fiel die Wahl auf den Friedensmarathon. Dass es Anfang August extrem heiß werden kann, wusste ich natürlich, aber mir gefiel der Gedanke, mal auf diese Art und Weise an meine Grenzen zu stoßen.

Die letzten Wochen vor dem Tag X waren wetterbedingt ideal für uns Läufer. Häufig bewölkt, wechselhaft, manchmal hat’s geregnet und selten waren es mehr als 30°C. Für diesen Sonntag kündigte sich ähnlich wechselhaftes Wetter an. Laut Wetterbericht sollte es nachts regnen, ab 7.00 Uhr nur noch bewölkt und 18°C sein und im Laufe des Vormittags immer sonniger werden. Eigentlich sollte man sich nicht beschweren dürfen, eigentlich.

Sonntag, 05.08.2012

Vorher

Um zunächst zum Hauptbahnhof zu kommen, musste ich die S-Bahn nehmen, die - wie ich erst am Sonntag in der Früh gemerkt habe - an Wochenenden seltener fährt, als werktags. Ich hatte mir zwei Verbindungen rausgesucht: eine Sicherheits-Früh-Ankommen-Variante und eine Ohhjee-Es-Wird-Knapp-Variante. An der S-Bahn-Station sah ich, dass ich anstatt 3 min noch ganze 23 min warten musste. Variante 1 ist somit ins Wasser gefallen, na toll! 06.18 Uhr kam sie dann endlich. Laut meiner Prognose würde ich um 08.15 Uhr meine Startunterlagen in der Hand halten, lediglich 45 min vor dem Start. Ich muss gestehen, ich bin kein Fan von Stress vor so wichtigen Wettkämpfen und alles unter einer Stunde bedeutet für meinen Kopf „Stress pur“.

Da ich noch ein Münchner U- und S-Bahn-Problem außer Acht gelassen habe (an Wochenenden fahren nicht alle U- und S-Bahnen bis zum Hauptbahnhof), musste ich ein weiteres Umsteigen einkalkulieren. Meine Nerven flatterten. Laut meinen neuen Berechnungen, müsste ich am Münchner Hauptbahnhof 4 Minuten zum Umsteigen in die Regionalbahn nach Augsburg haben. Wenn mir diese letzten 4 Minuten dahinschmelzen, könnte ich entweder gleich in München bleiben oder müsste mir ein Taxi nehmen und nach Augsburg rasen. Na super!

Aber dieser Laufbericht wäre kein Laufbericht, wenn ich nicht doch Glück gehabt hätte. Innerlich völlig fertig saß ich um 07.10 Uhr im Zug und konnte - soweit möglich - ein bisschen entspannen. Ich wusste, dass sich dieses Chaos nicht positiv auf den Wettkampf niederschlagen wird, aber daran wollte ich keinen weiteren Gedanken verschwenden.

Um 08.02 Uhr kam ich mit einigen weiteren Marathonläufern in Augsburg am Hauptbahnhof an und ging zum Busbahnhof, um mit der B1 zum Rosenaustadion zu fahren. Auf diesen mussten wir auch noch 4 min warten. Die restliche Zeit bis zum Start schmolz nur so dahin. Die Busfahrt dauerte zum Glück auch nicht länger als 4 min, sodass ich tatsächlich um ca. 08.15 Uhr meine Startunterlagen in der Sporthalle abgeholt hatte.

Aufwärmen brauchte ich mich heute nur in den letzten 10-15 Minuten. So konnte ich in der folgenden halben Stunde noch ein wenig zur Ruhe kommen. Übrigens stand ich heute so lange wie noch nie in einer Warteschlange vor einer Toilette. Selbst beim Berlin Marathon ging das flotter als hier. Fast 10 Minuten sind drauf gegangen, aber lieber vor als während des Laufes. Danach ging es mit vielen anderen Läufern zu Fuß von der Sporthalle zum Rosenaustadion. Es war zwar ein sehr altes Stadion, aber es hatte diesen gewissen Charme. Ich freute mich schon auf meinen Zieleinlauf, der für kurz vor 12 Uhr geplant war.

Oberhalb des Stadions standen drei große LKWs, in denen während des Laufes unsere Kleiderbeutel hingen. Ich cremte noch meine Beine mit der Wundersalbe ein, die ich vor Kurzem von meinem Mitbewohner bekommen habe. Hoffentlich hilft das stark nach Kräutern riechende Zeug, aber ich war optimistisch. Dann noch schnell alle überflüssigen Klamotten in die Tasche gestopft und ab damit in den LKW. Nun hatte ich noch 25 Minuten bis zum Start. Ein paar Lockerungsübungen, ein zweiter und letzter Toilettengang, ein paar Dehnungsübungen und ab hinter die Startlinie.

Da vorne alles sehr locker war, nutzte ich den Freiraum und wollte direkt aus der ersten Linie starten. Und das obwohl wir mit den vielen starken Halbmarathonis starteten. Ich hoffte abermals, mich nicht von diesen Läufern mitreißen zu lassen. So, 2 Minuten noch. Die Nervosität stieg, die Vorfreude auf knapp drei Stunden Kopf-Ausschalten auch. Ich wollte heute dem ganzen Stress des Morgens davonlaufen und einfach nur laufen, laufen und an nichts anderes denken. 30 Sekunden noch. Bei 10 Sekunden fingen wir gemeinsam an, runter zu zählen. Und da dies ein Friedensmarathon ist, fiel kein Startschuss, sondern eine Fanfare ertönte. Ich war befreit, endlich ging’s los!

 

Der Lauf

Auf den ersten 100 Metern lief uns ein Mann mit Stirnbandkamera am Hinterkopf voraus. Er schien das ganze Geschehen hinter sich filmen zu wollen und so fühlte ich mich so frei und drückte ihm mein Peace-Zeichen direkt vor die Linse. Am nächsten Tag fand ich auf YouTube eben dieses Video (00:15 - 00:18 min).

Die ersten 3-4 km waren zwar aufgrund der zweimal zu überquerenden Gögginger Brücke recht hügelig, trotzdem habe ich mit einem moderaten Tempo von 04:00/km begonnen. Da jedoch alle 30 Sekunden irgendein Halbmarathoni von hinten angerauscht kam und mich locker überholte, blieb ich bei meinem Tempo. Nach der 3 km langen Gögginger Straße folgte bei KM 5 die erste Verpflegungsstelle, die ich - genauso wie jede darauf folgende - in Anspruch genommen habe. Die Stimmung in der Nähe dieser und der folgenden Verpflegungsstelle bei KM 7,3 war super. Während auf der langen Gerade nur vereinzelt Zuschauer standen, waren hier schon mehr Motivationsrufe und Applaus zu erwarten. Bis zur zweiten Wasserstation schien ich mein Tempo gefunden zu haben, denn mir tat (noch) nichts weh, mein Kopf war frei und meine jetzigen Mitläufer wurden auch nicht mehr schneller oder langsamer.

Laut Höhenprofil ging es bis KM 14 stetig minimal bergab und auch die Kulisse wurde immer interessanter. Als es bei KM 8 in einen kleinen, schattigen Wald ging, pikste es kurz in meiner linken Hüfte. Genau dort, wo ich die letzten Wochen immer mal wieder Schmerzen hatte. Für den Kopf war dieser leichte Schmerz zu diesem frühen Zeitpunkt alles andere toll. Ich versuchte, es zu verdrängen, und nach 2 weiteren Kilometern schien ich es schon vergessen zu haben. Seitdem nervte mich die Hüfte kein einziges Mal mehr.

Bis KM 13 liefen wir nun auf der asphaltierten Straße links neben dem Fluss Wertach. Bis auf einige wenige Kopfsteinpassagen lief es hier sehr rund, wir hatten viel Schatten und auch die Zuschauer wurden auf diesem Abschnitt mehr und vor allem lauter. Mein KM-Schnitt pendelte sich zwischen 04:00 und 04:02 min pro Kilometer ein und obwohl dies etwas zu schnell war, blieb ich dabei. Nach dem Überqueren der Wertach bei KM 13 und meinem vierten Becher Wasser, ging es nun über eine 400 Meter lange, mit dickem Kopfstein gepflasterte Straße Richtung Innenstadt. Für die Beine war das Horror, denn jeder Schritt landete anders als der Schritt davor und man musste höllisch aufpassen, dass man nicht umknickt. Ein junger Läufer, der schon seit einiger Zeit hinter mir lief, fragte, ob ich heute "den Ganzen“ laufe. Auf meine Gegenfrage, ob er auch die zwei Runden läuft, sagte er: "Bei diesem Tempo Ja!“. Ich freute mich auf die gemeinsame Tempoarbeit.

Bei KM 15 ging es am Katzenstadel kurze Zeit ganz schön steil bergauf. Zudem erreichten wir den Innenstadtbereich und den Rathausplatz über weitere Kopfsteinpassagen und viele Kurven. Dadurch geriet der „Flow“ etwas durcheinander. Jedoch muss ich eine Sache zugeben: Obwohl mein Tempo auf eine Bestzeit hindeutete, war es mir nach einem Drittel der Strecke wichtiger, die Stadt, die Stimmung, das Wetter und das Laufen an sich zu genießen, als verbissen um Sekunden und Plätze zu kämpfen. Eigentlich kenne ich das in Wettkampfsituationen nicht von mir, aber es war schön, sich so zu fühlen, als wäre man absolut unvoreingenommen.

Wie schon erwähnt, wurde es nun sehr kurvenreich. Hinter jeder Ecke gab es etwas Neues zu sehen. Einmal eine kurze Schotterpassage durch einen kleinen Stadtpark, ein anderes Mal ging es 200 m schön bergab (diesen KM bin ich ohne bewusst zu beschleunigen in 03:35 min gelaufen). Danach wurde es nach einer S-Kurve auf Kopfsteinpflaster wieder richtig schön laut. Es ging über den Rathausplatz, der um 10 Uhr schon gut besucht war. Ab KM 18 hieß es "Endspurt“ in Richtung Zielbereich. Zwischen KM 19 und 20 liefen wir unmittelbar neben der Wertach auf einem Schotterweg. Dies war mein erster langsamerer Kilometer (04:xx min) und auch der, der darauf folgte, war schon ein Hinweis auf mein zu hohes Anfangstempo (04:xx min).

Mein netter Konkurrent, der mich seit KM 13 begleiten wollte, hielt sich bis zur Halbmarathonmarke (HM in 01:26:xx Std.) an mir dran, hat allerding keinen Meter Führungsarbeit geleistet. Ich versuchte, dies zu ignorieren und stattdessen nochmal richtig die Partystimmung am Streckenrand zu nutzen, um neue Power zu tanken. Während die Halbmarathonis links in das Stadion abbogen, musste ich daran vorbeilaufen, um dann eine ähnliche Runde nochmal zu laufen.

Zunächst ging es ganze 3 km direkt neben dem Fluss auf einem Schotterweg weiter. Ich war fast ganz alleine, nach vorne hin sah ich niemanden und 20 Meter hinter mir lag mein zurückfallender Tempomacher. Dass von nun an meine KM-Zeiten allein durch die Tatsache, dass es immer sonniger und wärmer wurde, langsamer werden, war klar. Zudem das Problem, dass ich niemanden hatte, an dem ich mich hätte orientieren können. Somit lief ich die ersten 3 km der zweiten Runde in jeweils ungefähr 04:xx min. Mein neu formuliertes Ziel lautete nun: Durchlaufen, egal wie schnell oder wie langsam, am liebsten natürlich unter 3 Stunden! Stehenbleiben kann ich im Ziel oder nächste Woche Dienstag oder sonst irgendwann, aber nicht auf den nächsten gut 18 Kilometern.

Die nächsten 1,5 km gingen nur geradeaus und waren eine Wendepunktstrecke. Im Training liebe ich es ja, auf endlos langen Geraden zu laufen, auf denen das Ende irgendwo am Horizont verschwindet. Im Wettkampf hasse ich es eigentlich, aber heute war es anders. Zum einen legte ich sowieso nicht mehr allzu großen Wert auf meine KM-Zeiten und zum anderen boten die Bäume rechts und links einiges an Schatten. Am Anfang dieser 1,5-km-langen Gerade kam mir der Führende entgegen. Er hatte somit schon knapp 3 km Vorsprung vor mir, nicht schlecht. Ich zählte die Läufer, die ihm noch folgten und kam auf drei, somit müsste ich nun Fünfter sein. Das gefiel mir sehr, aber gleichzeitig hatte ich ein wenig Angst, am Ende so weit durchgereicht zu werden, dass ich aus den Top-Ten-Plätzen herausfalle. Blöde Gedanken, raus aus meinem Kopf!

Nach dem U-Turn ging es die lange Gerade wieder zurück und ich konnte sehen, wer mir mit welchem Abstand folgte. Bei KM 27 passierte dann etwas, womit ich in den letzten 4 Jahren noch keine Erfahrung gemacht habe: eine Biene, Wespe, Bremse oder sonst ein Vieh hat mich in mein linkes Knie gestochen oder gebissen. Der Schmerz pochte und mir wurde schlagartig heiß. Was passiert, wenn der Schmerz nicht aufhört oder gar schlimmer wird? Kann ich gleich nicht mehr richtig auftreten, wenn mein Knie ganz dick wird? Wo ist der nächste Sanitäter, der das eventuell schnell mit Eis behandeln kann? Fragen über Fragen, mit denen ich mich eigentlich gar nicht rumschlagen müsste. Denn nach nur zwei Kilometern war der Schmerz wieder verschwunden. Das Resultat dieses Stichs war ein flotter Kilometerabschnitt, den ich mit 04:02 min fast 20 Sekunden schneller gelaufen bin, als den Kilometer davor.

Da es mir bei KM 30 wieder gut ging und ich nur allgemein etwas schwere Beine hatte, konnte das Vorhaben "Sub-3-Std.“ weiterverfolgt werden. Von nun an häuften sich nur leider die Sonnenpassagen. Außerdem ging es abermals direkt am Fluss entlang. Diesmal zwar auf der anderen Seite, aber der Schotterweg war ähnlich anstrengend zu laufen. Hier an der Wertach tummelten sich phasenweise einige Fußgänger, die dann meistens auch fleißig anfeuerten. Ich bedankte mich häufig mit einem Lächeln oder einem Daumen-Hoch, aber zu mehr hat es kräftemäßig einfach nicht mehr gereicht.

Kurz hinter KM 32 mussten wir einmal kurz den Fluss über eine Brücke überqueren, diese Brücke auf der anderen Uferseite unterqueren und über dieselbe Brücke wieder zurücklaufen. Scheint etwas unnötig und hat auch unnötig abgebremst, aber ich nutzte es dazu, um zu schauen, wie weit meine Verfolger sind. Noch war die Luft rein und dementsprechend gestalteten sich auch meine folgenden zwei Kilometer am Flussufer (KM 33 in 04:xx, KM 34 in 04:xx). Nach erneuter Überquerung des Flusses und erneuten 400 m über das gröbste Kopfsteinpflaster der Welt war ich beim kritischen 35. Kilometer angekommen. An dieser Stelle kam mir der Führende mit einem respektablen Abstand von genau 4 km entgegen. Wow, meinen Respekt hatte er. Für mich folgte schon sehr bald wieder der Anstieg am Katzenstadel (KM 36 in 04:xx) und die schwierigen und nun auch sehr warmen Passagen durch die kurvige Innenstadt. Zum Glück wurde es auf dem Rathausplatz umso lauter, denn das Publikum ist größer geworden. Bei KM 38 war die letzte Erfrischungsstelle für heute. Somit langte ich diesmal nicht nach Banane und Wasser wie in der ersten Runde, sondern gleich nach zwei Bechern Wasser. Ich wollte nicht auf den letzten 4 km eingehen, um dann walkend das Ziel zu erreichen. Die Becher wurden schnell geleert und der Blick auf die Uhr fokussiert. Noch knapp 20 Minuten bis zur 3-Stunden-Marke, das sind etwas weniger als 5 Minuten pro Kilometer, das sollte doch zu schaffen sein.

Plötzlich überholte mich ein Mann, der nicht zum Duo-Marathon gehörte. Das hieß also, dass ich auf den 6. Platz zurückgefallen bin, was nicht weiter schlimm ist. Er war echt flott unterwegs und distanzierte sich ziemlich schnell von mir. Außerdem war er über 30 und somit hoffte ich weiterhin auf den ersten Platz in meiner Altersklasse.

Nach den etwas hügeligen Kilometern in der City, folgten nun die letzten 3 km des Laufes. Es ging leicht bergab, bevor wir wieder auf den 1 km langen Schotterweg einbogen. Der Abstand zu dem Läufer, der mich überholt hat, ist erstaunlicherweise wieder geschrumpft. Hinter einer der nächsten Kurven sah ich auch, wieso dies der Fall war. Er hielt alle paar hundert Meter an und musste gehen. Den Armen erwischte der Mann mit dem Hammer und das wünsche ich niemandem, auch nicht meiner unmittelbaren Konkurrenz. Eigentlich wäre ich imstande, ihn einzuholen, aber mir fehlte irgendwie das Bedürfnis dazu. In seinen Laufpausen konnte ich Zeit gutmachen, in seinen Laufabschnitten war er wiederum richtig schnell.

Egal, dies war mein Lauf und den wollte ich unter 3 Stunden finishen, mehr wollte ich nicht. Auf der letzten Geraden bevor es ins Stadion ging, nutzte ich den Schatten auf der linken Straßenseite. Meinen letzten ganzen Kilometer lief ich in 04:xx min. Jetzt - knapp 150 m vor der Ziellinie - zeigte meine Uhr schon eine Distanz von 42,65 km, aber auch das war mir in diesem Moment egal. Abbiegen auf die Tartanbahn im Rosenaustadion. Blinzeln, weil die Sonne blendet. Genuss, weil ich’s genießen will. Erschöpfung, weil es hart war. Stolz, weil es dazugehört!

Auf den letzten 100 Metern habe ich kein Gas mehr gegeben, einfach nur ausrollen lassen. Bäm! 02:58:43 Stunden! Unter dem Zielbanner hörte ich nur ganz kurz meinen Namen, schaltete meine GPS-Uhr aus, wankte zu den netten Damen mit den Finisher-Medaillen und lief dann wie ein Betrunkener den vielen Getränken entgegen. Ich spürte, ich hab’s wieder geschafft, mein sechster Marathon!

 

Nachher

Dass ich wankte wie ein Betrunkener lag wohl daran, dass ich ständig an das kühle Bier dachte, das ich mir heute gönnen wollte. Während jetzt nur alkoholfreies Bier hinhalten muss, wird es später meine erste richtige bayrische Maß geben, herrlich.

In der Verpflegungszone gab es neben Wasser und Bier auch andere Limonaden und sehr viel Obst. An Obst war ich aber nur mäßig interessiert, denn die Hitze hat meinen Körper so leer gepumpt, dass ich mir innerhalb weniger Minuten knapp 3 Liter reingekippt habe. Nach einer kurzen Erholung auf dem Rasen rappelte ich mich wieder auf und versuchte, das Stadion über die steile Treppe zwischen den Tribünen zu verlassen. Oberhalb des Stadions angekommen, holte ich meine abgegebene Tasche ab und ging zurück zur Sporthalle, um zu duschen. Währenddessen telefonierte ich mit meiner Family und erzählte ihnen in einer kurzen Zusammenfassung, wie der Marathon war.

Die Duschen stellten sich als Container heraus, in denen es entweder heiße oder eiskalte Duschen gab. Ich als überzeugter Warmduscher habe auch heute - trotz der sommerlichen Temperaturen - die heiße Dusche gewählt. Diesen Luxus lasse ich mir nicht nehmen. Später ging es - oben ohne - zurück ins Stadion, wo ich mir noch schnell ein Erinnerungsfoto geschossen habe.

In voller Erwartung auf die Siegerehrung musste ich früh feststellen, dass sich die schwierigen 500 m zwischen Sporthalle und Stadion nicht gelohnt haben. Die Altersklassensieger wurden leider nicht geehrt, was ich sehr schade finde, da das eigentlich zum Standardprogramm einer solchen Veranstaltung gehört. Und natürlich, weil ich den erhofften 1. Platz unter den männlichen Junioren erreicht habe ;-)

Egal. Auch das wollte ich schnell vergessen und habe mich auf den Heimweg gemacht. Bevor mein Zug nach München kam, gönnte ich mir sowohl einen Döner, als auch ein Sandwich bei Subway. Gut gesättigt freute ich mich, um 17 Uhr eine Freundin und einen Arbeitskollegen zu treffen und mit ihnen im Augustiner Biergarten anzustoßen. Mit einer großen Maß - versteht sich!

 

Zahlen & Fakten

Distanz

 

Gelaufene Zeit (Netto)

 

Gelaufene Zeit (Brutto)

 

Altersklasse

 

AK-Platzierung

 

Platzierung (Männer)

 

Gesamtplatzierung

42,195 km

 

02:58:43 Std.

 

02:58:43 Std.

 

Männl. U23 (90-92)

 

1. von 6 (16,7 %)

 

6. von 309 (1,9 %)

 

6. von 351 (1,7 %)